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Krampfadern müssen nicht sein

Beim SZ-Gesundheitsforum beantwortet Oberarzt Dr. Maik Schimmang viele Fragen.

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© Bernd Goldammer

Von Bernd Goldammer

Kamenz. Im Foyers des Kamenzer Malteserkrankenhauses war Mittwochabend kein Platz mehr frei. Die Veranstalter hatten ein bewegendes Thema angesetzt. Es ging um Krampfadern. Mit Oberarzt Dr. med. Maik Schimmang stand ein ausgewiesener Experte vor den Zuhörern. Seit Oktober 1996 ist der Chirurg bei den Kamenzer Maltesern tätig. Krampfadern gehören schon ziemlich lange zu seinen umfangreichen chirurgischen Fachgebieten. So manchem Zuhörer hat Dr. Schimmang so manche Krampfader operativ entfernt. Zunächst aber ging es um die Entstehung.

„Im Anfangsstadium sind Symptome nur schwach ausgeprägt. Häufig können Krampfadern bei beginnender Venenschwäche etwa durch Kompressionsbehandlung, eingedämmt, hinausgezögert oder sogar verhindert werden“, so Dr. Schimmang. Eine Früherkennung könne Komplikationen wie eine Überlastung der tiefen Venen, Gerinnselbildungen und unansehnliche Hautveränderungen vermeiden. Unbehandelt käme es irgendwann zu Schweregefühl in den Beinen auf und sogar stechende Schmerzen. Zuweilen schwellen die Beine sogar an. Wenn Ödeme, Verfärbung der Haut und Pilzinfektionen an Beinhaut oder Zehen oder Beingeschwüre auftreten ist die Krankheit bereits im fortgeschrittenen Stadium.

20 Minuten die Beine hochlegen

In Deutschland ist sie weit verbreitet. Die Ursachen dafür sind vielfältig: höheres Lebensalter, Fettleibigkeit, Rauchen aber auch genetische Vorbelastungen. Auch Bewegungsmangel ist ein Grund.

Dr. Schimmang beschrieb Diagnostikmethoden, die im Kamenzer Malteser Krankenhaus zur Anwendung kommen, und ging auf Behandlungsmöglichkeiten ein. Im Krankenhaus werden verschiedene operative Eingriffe durchgeführt. Klar wurde auch, dass durch eine veränderte Lebensweise die Wahrscheinlichkeit erneuter Erkrankung vermindert werden kann.

Zur Vorbeugung gegen Krampfadern offerierte Dr. Schimmang neun Tipps. Beine täglich 20 Minuten hochlegen, kalte Wechselduschen und auch die Hydrotherapien des berühmten Sebastian Kneipp können hilfreich sein. Tägliche Bewegung an frischer Luft, leichte Fußgymnastik und Einreibungen mit Franzbranntwein oder Hauttonikum sind ebenfalls sehr wirkungsvoll. Allzu langes Stehen oder Sitzen sollte vermieden werden. Gegebenenfalls sollten Betroffene auch auf stärkende Strumpfhosen aus dem Sanitätshaus zurückgreifen. Einen Großteil des Forums nahmen Zuhörerfragen zum Thema ein.