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Kosel kehrt in den Landtag zurück

Der Politiker der Linken hatte 2014 den Einzug ins Parlament knapp verpasst. Jetzt kommen ihm die Erfolge seiner Partei in Thüringen und Dresden zugute.

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© Steffen Unger

Sebastian Kositz

Bautzen/Dresden. Der Linkenpolitiker Heiko Kosel kehrt in den Sächsischen Landtag zurück. Der 49-Jährige aus Malschwitz wird am Donnerstag in Dresden als Abgeordneter vereidigt. Heiko Kosel rückt in den Reihen der Linksfraktion für seine Parteikollegin Annekatrin Klepsch nach, die seit Anfang des Monats Kulturbürgermeisterin in Dresden ist. Bei den Wahlen 2014 hatte Heiko Kosel den Wiedereinzug in den Landtag verpasst. Auf der Landesliste der Linken hatte er es nur auf Platz 28 geschafft, tatsächlich rutschten diesmal allerdings nur die ersten 26 Kandidaten ins sächsische Parlament.

Der Anwalt und Historiker Heiko Kosel saß bereits seit 1999 für insgesamt 15 Jahre im Landtag, vertrat dort für die Linksfraktion vor allem die Interessen der Sorben. Zugleich kümmerte sich der 49-Jährige auch um die Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat und den Nachbarländern Polen und Tschechien. Beide Themen möchte Heiko Kosel auch jetzt wieder in den Fokus seiner Arbeit als Abgeordneter rücken.

Konkret verweist der Malschwitzer auf den neuen Vertrag für die Sorbische Stiftung, wo er noch Nachbesserungsbedarf sieht. So müsse es eine Dynamisierung der finanziellen Mittel geben, um etwa künftige Tarifsteigerungen ausgleichen zu können, erklärt Heiko Kosel. Zugleich will sich der Politiker eigenen Worten nach für eine deutliche Verbesserung der Schülerbeförderung im sorbischen Gebiet einsetzen.

Kapitel ist aufgearbeitet

Dass Heiko Kosel bei der jüngsten Landtagswahl sein Mandat einbüßte, hat innerhalb der Linkspartei für viel Gesprächsbedarf im Nachgang gesorgt. Um die Belange der Sorben durch die Linken vertreten zu können, hatte der parteiinterne Arbeitskreis für sorbische Angelegenheiten vor der Wahl für einen entsprechenden Kandidaten aus der Region einen Platz in der Top 20 der Landesliste empfohlen. Dem waren die Delegierten der Linken bei der Zusammenstellung der Liste mit ihrem Votum allerdings nicht nachgekommen. Inzwischen sei das Kapitel bei den Linken aufgearbeitet, wie Heiko Kosel erklärt. So habe es durch das innerparteiliche Schiedsgericht unter anderem eine Rüge gegeben.

Als Nachrücker von der Landesliste hätte zunächst eigentlich Heike Werner zum Zuge kommen müssen. Sie ist inzwischen allerdings Sozialministerin in Thüringen und hat deshalb aufs Mandat verzichtet.

Auf Asyl- und Flüchtlingsrecht spezialisiert

Nach seinem Aus im Landtag hatte Heiko Kosel zunächst seine Kanzlei wieder aufgebaut, sich dort inzwischen vor allem auf das Asyl- und Flüchtlingsrecht spezialisiert. Zugleich hatte er einen Job als Referent bei den Linken im brandenburgischen Landtag angenommen. Seine bereits 2013 übernommene Funktion als ehrenamtlicher Berater des Landeshauptmanns in der nordböhmischen Region Ústí hat er fortgesetzt. Mit der Rückkehr in den Landtag will Heiko Kosel nun seine Referentenstelle in Potsdam aufgeben, die anderen beiden Aufgaben aber weiterführen. Diese seien auch inhaltlich eine gute Ergänzung für die Arbeit als Landtagsabgeordneter in Dresden. Behalten wird der Malschwitzer unterdessen auch sein Mandat als Kreisrat in Bautzen.

Seit der Landtagswahl 2014 war der Landkreis Bautzen im sächsischen Parlament durch die Linken lediglich noch durch die Kamenzerin Marion Junge vertreten worden. Heiko Kosel kündigte an, in jedem Fall wieder ein Wahlkreisbüro im ländlichen Raum eröffnen zu wollen. Bereits bis 2014 hatte er in Panschwitz ein eigenes Büro unterhalten. Wo genau diesmal das Büro eröffnet wird, sei aber noch offen.