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Konzert mit Gerhard Schöne

Der Liedermacher kommt am Sonnabend nach Bischofswerda. Ein Familienerlebnis für alle ab vier.

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Von Constanze Knappe

Bischofswerda. Iih, Jule wäscht sich nie. Spätestens seit Texten wie diesem ist Liedermacher Gerhard Schöne in aller Munde. Für Kinder ist er sowieso ein Star. Ihnen erklärt er die Welt mit Augenzwinkern und ohne erhobenem Zeigefinger. Genauso gut kommt er bei Eltern an, die die pädagogischen Grundsätze ihren Kids kaum besser rüberbringen könnten. Während der Schiebocker Tage ist Gerhard Schöne am Sonnabend in der Christuskirche in Bischofswerda zu erleben. Zu dem Konzert „Alles muss klein beginnen“. Ein Familienerlebnis für alle ab 4.

Der Musiker spielt für Kinder und Erwachsene gleichermaßen gern. Bei Kindern seien es mehr spielerische, fröhliche Lieder, sagt er. Bei Erwachsenen auch ernste und um die Ecke gedachte Sachen. „Beides zu seiner Zeit fordert mich heraus. Aber ich dividiere die beiden Zuhörergruppen nicht so gern auseinander, auch Kinder wollen ernst genommen werden und auch Erwachsene gern lachen“, erklärt er.

Kontrastreiches Programm

Seine ersten Lieder schrieb er mit 13 Jahren. Er erlernte einen Handwerksberuf, arbeitete in anderen Jobs. Eigentlich wollte er Schauspieler werden. Doch weil der Sohn eines evangelischen Pfarrers aus Coswig den Wehrdienst bei der NVA verweigerte, platzte dieser Traum wie eine Seifenblase. Als kirchlicher Mitarbeiter für Kinder- und Jugendarbeit absolvierte er parallel dazu ein Fernstudium der Musik an der Dresdner Musikhochschule. Seit 1979 ist er freischaffender Liedermacher. Zwei Jahre später kam in der DDR seine erste Langspielplatte heraus. Mittlerweile hat er 29 Alben veröffentlicht sowie Kinder- und Liederbücher. Einen speziellen Lieblingssong hat Gerhard Schöne bei so viel Kreativität nicht. „Liebes Leben, danke“, nachgedichtet nach einem Song aus Chile, nennt er als einen seiner Favoriten. Ansonsten freue er sich immer auf jene Lieder, die er noch nicht allzu oft gesungen hat. Er mag es lustig wie besinnlich. „Beides ist in mir angelegt“, sagt er auf Nachfrage. Und dass er es durchaus reizvoll findet, wenn bei seinen Konzerten „nach einem ganz ernsten Lied, bei dem vielleicht alle betroffen scheinen, von Herzen gelacht werden darf und umgekehrt.“ Kontrastreich, dann werde es nie langweilig. Damit ist er bei den Konzerten immer gut gefahren. Und er hat für Überraschungen gesorgt. Zum Beispiel mit der Aufführung im Frühjahr im Leipziger Gewandhaus, wo er mit dem Gewandhaus-Kinderchor Kinderschicksale aus aller Welt vorstellte. Oder bei seinem Konzert im März in der Radeberger Stadtkirche, wo er der Frage nachging, wie wir Herzen und Türen öffnen. Ein Thema für Erwachsene, wie es aktueller kaum sein könnte.

Familienfest vor dem Konzert

Häufig tritt Gerhard Schöne in Kirchen auf, die nach wie vor „ein Stück Heimat oder Familie“ für ihn sind. Dabei lege er immer Wert darauf, dass er nicht in der Kirche andere Lieder singe, als in einem Theater oder Kulturhaus. „Im Jazzkeller kann es inspirierend sein, etwas innig Frommes zu hören, und in der Kirche genauso etwas Politisches oder Provozierendes“, sagt er. Seine Programme erarbeitet der Liedermacher mit Musikern, mit Puppenspielern, Pantomimen und Clowns. Selber Vater von sechs Kindern, kennt er sich aus in der Welt der Kids, in ihrer Fantasie, ihren Wünschen und Ängsten. So ist wohl der Erfolg von Liedern wie „Jule wäscht sich nie“ (1997) zu erklären. Wenn er erst einmal eine gute Idee zu einem Grundthema habe, dann fliegen ihm die Lieder fast von alleine zu, erzählt der 64-Jährige. Gerade stellte er ein neues Programm für Erwachsene fertig und macht sich Gedanken über ein neues Kinderliederprogramm. Um Tiere geht es da. Mit leisen zarten Liedern und anderen zum Lachen und Mitmachen.

Den Liedermacher aus dem Osten kennt man in allen Ecken Deutschlands. Nach Bischofswerda kommt er nicht zum ersten Mal, wie er nach eigener Aussage „in fast allen Städten im Osten irgendwann einmal gewesen ist“. In der Christuskirche wird Bekanntes und weniger Bekannte erklingen. In einem Konzert, in dem nach Angaben des Buschfunk Musikverlags „Spaß und Nachdenken, Mitdenken und gut Zuhören wie immer garantiert sind.“

Auf dem Kirchplatz und im Kirchgemeindehaus wird schon ab 13.30 Uhr ein Familienfest gefeiert. Vor dem Konzert lädt die Kirchgemeinde zu Kaffee und Kuchen, kreativen Angeboten und Spielen ein. Von 14.30 bis 15 Uhr ist ein kleines Puppentheater im Gemeindehaus zu sehen.

Konzert: am 11. Juni, 16 Uhr, Christuskirche, Einlass 15.30 Uhr, dann öffnet auch die Tageskasse

Karten für 11 Euro Erwachsene, 8 Euro Kinder, 25 Euro Familien im Vorverkauf im evangelischen Pfarramt, Buchhandlung Heinrich, Wohngalerie Svarovsky, Musikhaus Sommer. Mit Stadtfestbutton gibt es zwei Euro Rabatt.