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Kompromiss bei Mieten fürs Sportinternat

Eltern von Nachwuchssportlern müssen nun doch nicht so viel zahlen wie angekündigt. Es kam unverhofft Hilfe.

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© Egbert Kamprath

Von Mandy Schaks

Altenberg. Eine überraschende Wende gibt es im Streit um die Mieterhöhungen, welche die Stadt Altenberg mit Jahresbeginn im Sportinternat durchsetzen wollte. Seit Bekanntwerden der Absichten im Sommer vergangenen Jahres regte sich Widerstand in der Elternschaft. Wie Betroffene in der Bürgerfragestunde in der Stadtratssitzung und vor allem mit einer Petition deutlich machten, ging es ihnen gar nicht so sehr grundsätzlich um eine Erhöhung der monatlichen Beiträge für die Rund-um-Betreuung ihrer Sprösslinge. Den meisten Eltern war einfach die Steigerung zu happig und erschien die damit verbundene Bürokratie zu hoch bzw. nicht mehr praktikabel zu sein.

Zuletzt regten sich auch bei Stadträten zunehmend Zweifel, ob das der richtige Weg ist. Obgleich es genau der Stadtrat war, der die Verwaltung im Frühjahr beauftragt hatte, mehr auf die Kosten zu schauen und speziell beim Internat die Zuschüsse der Stadt zu reduzieren, die sich mittlerweile auf über 100 000 Euro im Jahr summieren. Nun konnte Altenbergs Bürgermeister Thomas Kirsten (Freie Wähler) zur jüngsten Ratssitzung plötzlich Entwarnung signalisieren. Es habe eine Einigung gegeben, hieß es, eine Übergangslösung.

Moderate Erhöhung der Unterbringungskosten

Wie der Rathauschef auf SZ-Nachfrage erläuterte, sei es gelungen, den Landesskiverband mit ins Boot zu holen. „Für dieses Jahr ist die Lösung in trockenen Tüchern“, sagt er. „Eltern und Stadt sollten sich für 2017 geeinigt haben.“ Denn mithilfe des Landesskiverbandes kann die Erhöhung der Monatspauschale für Unterbringung und Betreuung der Nachwuchstalente im Sportinternat moderater ausfallen. Die Eltern zahlen für ein Zweibettzimmer monatlich zusätzlich statt 60 Euro nun 30 Euro, für ein Einzelzimmer statt 70 Euro mehr jetzt 35 Euro. „Die Differenz trägt der Landesskiverband“, sagt Kirsten. Die Zusatzvereinbarung soll für die Altverträge bis September nächsten Jahres gelten. Im Gespräch ist, danach die Mieten gestaffelt zu erhöhen, um zu einer dauerhaften Lösung zu kommen. Wer die Zusatzvereinbarung unterschreibt, braucht für Extrakosten, die bei der Betreuung am Wochenende und in den Ferien anfallen, nichts extra zu bezahlen, versichert Kirsten. Den Kompromiss, sich bei der Hälfte der vorgeschlagenen Mieterhöhung zu treffen und so den Eltern entgegenzukommen, hatte im Dezember schon einmal die CDU-Fraktion im Stadtrat vorgeschlagen. Der Antrag fand damals allerdings keine Mehrheiten, weil nicht klar war, woher das dann fehlende Geld kommen sollte. In der Januar-Sitzung hakten noch einmal Stadträte der CDU und der Freien Wähler nach. Denn es gab so etwas wie ein Vakuum. Die einen Eltern hatten die Zusatzvereinbarung unterschrieben, die anderen hofften immer noch auf eine einvernehmlichere Lösung. Vor allem, weil sie für die Betreuung an Wochenenden und in den Ferien extra einen Antrag stellen und dafür extra bezahlen sollten. Denn diese Kosten waren bislang in den Nutzungsvereinbarungen nicht berücksichtigt und trieben die Ausgaben für die Stadt hoch. Hinter den Kulissen gab es nun weitere Gespräche – und eine Lösung für den Übergang.