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Kommune stößt Immobilien ab

Das Haus am Peter-Apian-Platz 3 wird gerade freigezogen. Auch andere Gebäude schreibt die Stadt zum Verkauf aus.

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© Dietmar Thomas

Von Heike Heisig

Leisnig. Noch sind die Kartons nicht gepackt. Trotzdem kündigt Ursula Dörner schon an: „Wir ziehen um“. Die Harthaerin leitet für die Spielträumer als Trägerverein das Kinder- und Jugendhaus in Naundorf und seitdem Bockelwitz zu Leisnig gekommen ist, auch die Freizeiteinrichtung am Peter-Apian-Platz 3 in Leisnig. Die wird in den nächsten Tagen ausgeräumt.

Die Erklärung dafür liefert Bürgermeister Tobias Goth (CDU). Das Haus sei nicht mehr effizient genutzt worden. Die Tafel habe ihre Essenausgabe dort eingestellt, nennt er als Beispiel. Nach und nach haben dann auch die Kirchgemeinde mit ihrer Teestube sowie die Caritas ihre Räume in diesem Gebäude aufgegeben.

„Wir werden die freigezogene Immobilie dann zum Verkauf ausschreiben“, kündigt der Rathauschef an. Dies passiere übrigens auch mit anderen kommunalen Häusern, die nicht mehr ausreichend genutzt werden. Goth begründet dies unteren anderem damit, dass Kosten gespart werden sollen und müssen. Weiterhin auf der Verkaufsliste steht dem Bürgermeister zufolge das Gebäude, in dem bisher der Jugendclub in Korpitzsch untergebracht war. Außerdem sucht die Kommune für das ehemalige Feuerwehr-Gerätehaus in Fischendorf einen Kaufinteressenten. Die Feuerwehrabteilung in diesem Ortsteil hat sich schon vor Jahren mangels ausreichender Einsatzstärke aufgelöst. Feuerwehrleute aus Fischendort tun in Leisnig Dienst. Daher wird das alte Depot nicht mehr benötigt.

In Altenhof hat sich die Kommune im vergangenen Jahr von einem Grundstück mit einer alten Scheune getrennt. Dafür hatten sich zwei Interessierte gefunden. Der Altbestand soll voraussichtlich abgerissen und das Land einer neuen Nutzung zugeführt werden. Der Kommune hat das zwar keine Einnahmen in Größenordnungen gebracht. Dafür muss sie sich nicht mehr um die Altimmobilie kümmern. In vielen anderen Fällen entfallen dann noch Versicherungen und Grundgebühren für Medien.

Auch in der Vergangenheit hat die Kommune schon nicht mehr betriebsnotwendige, häufig leerstehende Gebäude verkauft. Ein Beispiel dafür ist das Gebäude am Lindenplatz, in dem sich lange Zeit ein Kindergarten, später die ausgelagerte Station Junger Techniker befunden hat. Der Freizeittreff zog später in das Gebäude am Apianplatz, das jetzt leergezogen wird. Das hat die Kommune im Jahr 2009 mit Mitteln modernisieren lassen, die der Bund über das sogenannte Konjunkturpaket verteilte. Insgesamt sind damals rund 100 000 Euro in das Haus geflossen. Es sollte Anlaufstelle sein für Vereine und Einrichtungen, die soziales Engagement zeigen. Die ersten Nutzer waren die Besucher des Vereins für Kinder- und Jugendfreizeit, hervorgegangen aus dem Team der Station Junger Techniker.

Bei dem jetzt anstehenden Umzug geht die Freizeiteinrichtung ein Stück zurück in die Nähe ihres früheren Domizils. Der Treff wird im Schulclub der Oberschule an der Franciscus-Nagler-Straße 3 eingerichtet. Dort sind Kinder und Jugendliche ab dem 1. Februar zu den bekannten Zeiten – montags, mittwochs und freitags von 13 bis 17 Uhr – willkommen. Die Integration ins Schulgebäude könnte den „Spielträumern“ einen größeren Zulauf bescheren.

Wann und wo es mit der Teestube weitergeht, das kann Pfarrerin Katja Schulze noch nicht sagen. Das hänge mit der Stelle des Gemeindepädagogen zusammen. Erst wenn die wieder in vollem Umfang besetzt sei, werde diese Arbeit fortgesetzt. „Zurzeit nehmen die Besucher der Teestube an Gemeindeveranstaltungen teil“, so die Pfarrerin. Auch zur Rüstzeit im Mai seien sie herzlich eingeladen. Die Teestube als offenen Treff hatte der langjährige Diakon Michael Richter in Leisnig mit eingerichtet.