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Kommt der Geld-Ballon aus Düsseldorf?

In der Sächsischen Schweiz wurden Luftballons mit Bargeld gefunden – am Rhein wird einer vermisst.

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© privat

Von Dirk Schulze

Neustadt/Hohnstein. Kann ein mit Helium gefüllter Ballon knapp 600 Kilometer weit fliegen? Diese Hoffnung keimte am Dienstagnachmittag in Düsseldorf auf, als die Nachricht vom Luftballonfund in der Sächsischen Schweiz über das Internet auch dort die Runde machte. Auf einem Radweg, der den Neustädter Ortsteil Polenz mit Cunnersdorf bei Hohnstein verbindet, hatte eine Frau in den vergangenen Tagen Luftballons mit Bargeld gefunden – allem Anschein nach ein Geschenk, das sich selbstständig gemacht hatte.

Da die ehrliche Finderin den rechtmäßigen Eigentümer nicht ausfindig machen konnte, brachte sie das vom Winde verwehte Präsent zur Polizei. Die ging am Dienstag damit an die Öffentlichkeit. Wer Luftballons mit Geld vermisst, der möge sich auf dem Revier in Sebnitz melden.

Die Meldung elektrisierte den Mann von Renate Keuntje in Düsseldorf. Der 69-Jährigen ist am Mittwoch vergangener Woche ein teures Missgeschick passiert. Ihr Sohn Simon hat am 14. Juli seine Freundin Lisa geheiratet. Von Freunden bekam das Brautpaar einen Ballon mit Euro-Scheinen geschenkt – insgesamt rund 400 Euro. Da die Frischvermählten bald nach der Trauung in die Flitterwochen abdüsten, deponierten sie die Geschenke vorübergehend bei der Mutter des Bräutigams. Dort geschah das Unglück. Als Renate Keuntje morgens schnell noch ein bisschen Wäsche bügeln wollte und das Fenster in ihrer Wohnung im sechsten Stock öffnete, erfasste ein Windstoß den mit Helium und Geld gefüllten Ballon und riss ihn aus dem Fenster, wie die Rheinische Post berichtet. Das Hochzeitsgeschenk war auf und davon. Seitdem hoffen die Düsseldorfer auf einen ehrlichen Finder – und riefen auf die Nachricht vom Ballonfund bei der Polizei in Sachsen an.

Die Beamten konnte am Mittwoch aber kein Happy End verkünden. „Die Ballons stimmen beim besten Willen nicht überein“, sagt Marko Laske, Sprecher der Polizeidirektion Dresden. Ein Foto, das die Düsseldorfer nach Sachsen gemailt haben, zeigt einen transparenten Ballon. Zudem war es nur einer. Zwischen Cunnersdorf und Polenz wurden aber mehrere Ballons gefunden – in Farbe. Wie genau sie aussehen, verrät die Polizei nach wie vor nicht. Das soll Trittbrettfahrer verhindern, denn diese Details kennt nur der Eigentümer. Die Suche nach ihm geht weiter.