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Kommentar: Zwiespältiges Verhältnis

Juliane Richter über die Baustelle Stadion und Dynamo

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Der Lernprozess hat ganze zweieinhalb Jahre gedauert. Aber immerhin, die Fluttore sind nun da und sollten eine erneute Überschwemmung des Stadions verhindern. Das ist positiv. Nicht nur für den Betreiber, sondern auch für den Verein als Mieter. Denn mit jeder Havarie mussten die Dynamo-Profis raus aus ihren Kabinen und damit raus aus den gewohnten Tagesabläufen.

Warum die Projektgesellschaft drei große Havarien gebraucht hat, um das Problem zu beheben, bleibt unklar. Allerdings schwingt auch bei diesem Thema das schwierige Verhältnis aller Beteiligten mit. Seit Jahren tragen der Stadionbetreiber, Dynamo Dresden und die Stadt langwierige Konflikte miteinander aus. Fast immer geht es dabei um Zuständigkeiten und Geld. Mal outet sich Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann im Stadtrat indirekt als Dynamo-Fan und glaubt an den Aufstieg, mal scheinen Dynamo und das Stadion ungeliebte Kinder zu sein – über welche die Stadt keinesfalls reden will und die ihre Probleme bitte selbst lösen sollen. Projektgesellschaft und Verein pendeln wiederum zwischen den Positionen Bittsteller, Forderer und Nicht-Zuständigem. Die Lösung bleibt, dass alle drei endlich konstruktiv miteinander reden. Aber sie müssen es wirklich wollen.