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Kommentar: Wenn der Apfelbaum stört

Daniela Pfeiffer über Anwohnerproteste beim Spielplatzbau

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Streit um ein paar Obstbäume! Auf dem Dorf? Das ist schwer zu glauben. Wo jeder mindestens einen Apfel-, Birnen-, Kirsch- oder Pflaumenbaum im Garten stehen hat und um die Vorteile eines eigenen Obstbaumes eigentlich wissen sollte. Dass sich im August darunter auch mal drei, vier Wespen verirren und im Herbst Blätter zu Boden fallen – vollkommen klar. Aber das zu einem Problem zu machen? Zumal es hier indirekt um die Gestaltung eines Spielplatzes geht, der mit ein paar Bäumen herum optisch noch mehr aufgewertet werden sollte. Und wo es um junge Bäume geht, die erst in vielen Jahren unliebsamen Schatten auf Grundstücke werfen würden.

Solche unbegründeten Bedenken trüben die Bemühungen von Stadt und engagierten Familien ein wenig. Nichtsdestotrotz haben sie schöne Plätze entwickelt. Nicht nur in Ludwigsdorf und Ober Neundorf, auch in der Südstadt. Dass sich die Stadt immer öfter die Kinder als Nutzer der Spielplätze an ihre Seite holt, ist eine schöne Geste. Die Erfahrung etwa beim maritimen Spielplatz am Nordstrand des Berzdorfer Sees zeigt, dass Spielgeräte, die sich Kinder gewünscht haben, dann auch der Renner sind. Thematische Spielplätze sind ohnehin genial, weil nach und nach viele individuelle Oasen für Kinder entstehen und kein Platz dem anderen gleicht. Das bereichert das Stadtbild ungemein und ist tatsächlich ein Baustein für die familienfreundliche Stadt, die Görlitz sein will.