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Kommentar: Das Zugpferd heißt Görlitz

Alexander Kempf über eine Chance für das Neisseland

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Wer in den Tourismusbroschüren des Neisselandes oder der gesamten Oberlausitz blättert, der langweilt sich nicht. Das Angebot ist zumindest auf dem Papier beeindruckend abwechslungsreich. Die Strategie so unterschiedliche Ziele wie das bergige Zittauer Gebirge oder das wasserreiche Lausitzer Seenland individuell zugeschnitten zu vermarkten, ist also absolut zielführend. Allerdings sollte sich niemand in Ostsachsen Illusionen hingeben. Das Zittauer Gebirge ist regional vielleicht eine Größe, aber schon außerhalb der Oberlausitz hat es nicht jeder auf dem Schirm.

Bei der Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien weiß man, dass die Region noch reichlich Hausaufgaben machen muss. So kommt das Erzgebirge beispielsweise auf mehr Übernachtungen als die Oberlausitz und die Sächsische Schweiz erzielt deutschlandweit höhere Bekanntheitsgrade. Der Markt um einheimische Kurzurlauber ist augenscheinlich hart umkämpft. Wer nun meint, ohne seine Nachbarn den Tourismus ankurbeln zu können, der befindet sich auf dem Holzweg. Darum sind Niesky, Rietschen und Rothenburg auch gut beraten, künftig gemeinsam den jungen Kunstbegriff Neisseland positiv zu besetzen.

Schon heute werden die Neisseland-Broschüren auf Touristikmessen im Paket mit jenen der Stadt Görlitz verteilt. Mehr können sich die kleinen Kommunen nicht wünschen. Denn dank Altstadtmillion und Görliwood ist Görlitz vielen ein Begriff. Es braucht aber keine Woche, um die Stadt zu erkunden. Hier können sich das Neisseland und Görlitz gegenseitig sehr gut ergänzen.