Merken

Kommentar: Birkenstock-Söhne krempeln Firma um

Sebastian Beutler über die Strategie des Schuh-Unternehmens in Görlitz

Teilen
Folgen

Als vor einigen Jahren Birkenstock seine Tochter Alsa von Schönbach nach Görlitz verlegte, rümpfte mancher an der Neiße die Nase: niedrige Löhne, viele polnische Mitarbeiter, schwierige Arbeitsbedingungen. Alsa ist heute einer der größten Arbeitgeber in Görlitz. Nicht alles ist schon toll, doch es wandelt sich vieles zum Besseren. Die Nähe zu Polen hilft zudem, die Stellen überhaupt zu besetzen. Und bei den Löhnen bewegt sich nun auch etwas. Birkenstock muss auf die besser bezahlten Jobs bei anderen Arbeitgebern reagieren, will das Unternehmen für die derzeitigen, aber auch künftigen Mitarbeiter attraktiv bleiben. Selbst Betriebsräte sind kein Teufelszeug mehr. Es scheint so, als wenn die Unternehmergeneration nach dem alten Birkenstock-Patriarchen erkannt hat, dass mit dessen Prämissen die Zukunft nicht mehr gestaltet werden kann. Er hat zwar Birkenstock groß gemacht, aber seine Nachfolger müssen nun eigene Wege für die Schuhfirma finden. Dass sie das erkannt haben und dabei sind, sie auch zu gehen, ist ermutigend. Görlitz hat nicht so viele so große Unternehmen. Da wäre es schön, wenn es bei Birkenstock läuft.