Von Frances Scholz

Bautzen. Mitten in der Nacht sollen sie ins Schloss Döberkitz eingezogen sein. Es handelt sich angeblich um 86 Flüchtlinge. Die Besitzer des Schlosses sollen zudem zum Verkauf ihres Grundstücks genötigt worden sein. Diese Aussagen sind derzeit im sozialen Netzwerk Facebook zu lesen. Das Landratsamt Bautzen stellt diese Aussagen auf Anfrage der SZ jetzt richtig. „Es sind keine Flüchtlinge ins Schloss Döberkitz über Nacht eingezogen. Es wurde auch niemand genötigt, das Grundstück zu verkaufen. Denn das gehört dem Landkreis“, sagt Pressesprecher Gernot Schweitzer.

Richtig ist, dass der Landkreis eine Unterkunft für Flüchtlinge im Schloss Döberkitz plant. „Im September sollen die ersten Flüchtlinge einziehen. Es handelt sich um eine dauerhafte Lösung, also keine kurzfristige Notunterkunft“, sagt Schweitzer. Vordergründig sollen dort Kinder und Jugendliche untergebracht werden, die ohne ihre Eltern nach Deutschland gekommen sind. „Sie werden dann auch anders betreut. Man kann es sich wie in einem Kinderheim vorstellen.“

Erste Begehung mit der Bauaufsicht

Insgesamt ist Platz für 85 Asylsuchende. „Es werden aber nicht alle auf einmal anreisen“, sagt Schweitzer. Zudem soll das Schloss auch für erwachsene Asylsuchende genutzt werden, falls nicht so viele Kinder und Jugendliche nach Döberkitz kommen. Bevor die Flüchtlinge einziehen, muss das Gebäude noch entsprechend hergerichtet werden. „Es gab mit der Bauaufsicht eine erste Begehung“, bestätigt Schweitzer. Nun soll geklärt werden, welche Arbeiten in dem Gebäude zu erledigen sind.

Schloss Döberkitz war 1982 zum Wohnheim für behinderte Menschen umgebaut worden. Bis 2014 wurden dort 36 Männer und Frauen durch die Diakonie betreut. Anfang dieses Jahres zogen sie in eine neue Einrichtung an der Neusalzaer Straße. Seitdem steht Schloss Döberkitz leer. Das Landratsamt will die Anwohner im August über die aktuellen Pläne für das Schloss informieren.

Einwohnerversammlung am 26. August, 19 Uhr im Restaurant „Zum Hirsch“, Dresdener Straße 5 in Göda