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Komfortabler Wohnen

Ins Haus Breitscheidstraße 26 sollen im Juli neue Mieter einziehen. Andere haben bald einige Quadratmeter mehr.

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© André Braun

Von Elke Görlitz

Waldheim. Das hat sich Ingrid Fiedler schon lange gewünscht. „Ein Balkon wäre schön“, sagte die Rentnerin letztes Jahr, als Mitarbeiterin Corinna Zschunke anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Waldheimer Wohnungsbau- und Verwaltungsgesellschaft (WBV) ein Dankeschön für ihre Treue brachte. Ingrid Fiedler wohnt seit 1997 in der Hainichener Straße 25 und kann sich nun mit den anderen Mietern der Häuser 21 bis 25 darüber freuen, dass der langgehegte Wunsch in Erfüllung geht. 24 Balkone baut die WBV an, außerdem werden die Hintereingänge in Ordnung gebracht. Der Tiefbau hat schon begonnen, wie Geschäftsführerin Ina Pugell sagt. „Vor allem die älteren Mieter sind dankbar für die Balkons“, erklärt sie. Etwa 25 0000 Euro gibt die städtische Tochtergesellschaft dafür aus. Noch einmal 80 000 Euro kostet der Anbau von Balkonen an der Hauptstraße 62-64. Allerdings hätten hier einige Mieter ihr Veto eingelegt. Womöglich, weil sie den Aufwand scheuen. Laut Geschäftsführerin hätten sie aber später die Möglichkeit, noch einen Balkon zu bekommen. Diese können nachgerüstet werden. „Wer sich jetzt dafür entschieden hat, zahlt 40 Euro Miete mehr. Wer sich später entschließt, kommt wegen des dann nötigen Mehraufwands nicht so günstig davon“, sagt Ina Pugell.

Darüber hinaus nimmt sich die WBV das Gebäude Breuningstraße 9 vor, das das Unternehmen 2016 von einem privaten Eigentümer übernommen hatte. Zunächst sollen hier Dach, Fassade und Fenster erneuert werden, „damit die Gebäudehülle in Ordnung ist“, wie Ina Pugell erklärt. Etwa 200 000 Euro wendet die WBV dafür auf. Zwei der sechs Wohnungen seien vermietbar, die übrigen vier noch unsaniert. „Sobald sich Interessenten finden, werden Bäder eingebaut und auch diese Wohnungen saniert“, so die Geschäftsführerin.

Die größte Investition der WBV ist dieses Jahr jedoch die Sanierung und Modernisierung des Hauses Breitscheidstraße 26, die 2016 bereits begonnen wurde. Die Wohnungen in dem Gebäude hatten noch DDR-Standard, zum Beispiel verfügten sie bislang nicht über ein Bad. „Entweder gab es ein Wandbad oder eine Dusche in der Küche“, schildert die Geschäftsführerin. Um Bäder einzubauen, sind Grundrisse geändert worden. Es entstehen sieben Wohnungen: eine Ein-Raum-, zwei Zwei-Raum- und drei Drei-Raum-Wohnungen, in die die ersten Mieter am 1. Juli einziehen können. „Zwei Mietverträge sind schon geschlossen“, wie Ina Pugell sagt. Sie ist froh darüber, dass es bei der Komplettsanierung bis auf kleinere Probleme bei Fußböden und Decken keine bösen Überraschungen und damit auch keine Kostenerhöhung gab.

Die Sanierung der Breitscheidstraße 26 ist das erste Vorhaben der WBV seit 1998, das trotz des Einsatzes von Fördergeld von Bund, Freistaat und Stadt die Aufnahme eines Kredites erforderte. Dem Darlehn in Höhe von 600 000 Euro hatten die Stadträte widerspruchslos zugestimmt, hat die WBV doch in den letzten Jahren ausschließlich mit Eigenmitteln gewirtschaftet. „Für diese Strategie meines Vorgängers Siegfried Lohse, ohne Neuverschuldung auszukommen, bin ich dankbar und auch froh, dass wir durchgehalten haben“, erklärt die Geschäftsführerin. Denn dadurch könne die WBV im Jahr 2021 die Kosten für Zins und Tilgung einiger Kredite sparen. Somit werde das Unternehmen in wenigen Jahren „manövrierfähiger, weil mehr Geld für Modernisierung und Instandhaltung zu Verfügung steht“. Das Geld werde gebraucht, unter anderem, um kurz nach der Wende eingebaute Fenster zu erneuern oder vor längerer Zeit instand gesetzte Bäder zu modernisieren oder Hausflure zu renovieren. Laufen die Kredite aus, hat die Gesellschaft dafür jährlich 200 000 Euro mehr zur Verfügung. Im Jahr 2016 stehen bei der WBV etwa 1,5 Millionen Euro Umsatz aus der Vermietung der etwa 660 Wohnungen und 19 Gewerbeeinheiten zu Buche. Die städtische Gesellschaft hat einen Überschuss von 200 000 Euro erzielt.