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Koma Club Cölln will punkten

Am Sonnabend findet am Jugendclub Wetro ein Beachvolleyballturnier statt. Die Teams haben spaßige Namen – und Lust auf Party.

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© Kristin Richter

Von Kerstin Fiedler

Wetro. Mindestens so gut wie im vergangenen Jahr und hoffentlich mit weniger Verletzungen möchten die jungen Leute vom Koma Club Cölln am Sonnabend beim Beach-Volleyballturnier in Wetro abschneiden. Dafür trainieren sie auf dem von ihnen selbst errichteten Platz in Cölln. Denn sie freuen sich auf das Turnier, bei dem vor allem eins im Vordergrund steht: Spaß. Dieses Jahr nehmen sie zum zweiten Mal an dem vom Jugendclub Wetro organisierten Wettbewerb teil. Die Truppe um Organisator Mathias Richter ist ein Freundeskreis. Und die jungen Leute stammen gar nicht alle nur aus Cölln. „Wir haben uns auch beim Freizeit-Kegeln oder Fußballspielen in Bautzen kennengelernt. Oder aber sind gemeinsam in der Feuerwehr“, sagt Mathias Richter, dessen Heimatdorf zwar Cölln ist, der aber in Bautzen lebt und dort einen Hausmeisterdienst betreibt.

Seit zwei Jahren spielen sie nun gemeinsam Volleyball. Aber den Platz gibt es schon mindestens sieben Jahre, erinnern sich die Freizeit-Sportler. Damals wurde überlegt, welches Projekt die Feuerwehr bei der 48-Stunden-Aktion angehen sollte. Ein Spielplatz fürs Dorf wurde dann geschaffen. Das war zunächst wichtiger. Doch dank der Hilfe von Sponsoren konnte später auch noch der Volleyballplatz am Sportplatz Cölln geschaffen werden. Und der wird nicht nur vom Koma Club genutzt.

Mittwochs treffen sich oft die Feuerwehrleute hier zum Spielen, aber auch die über 50-Jährigen trainieren. „Für uns ist der Sonntag der feste Termin, weil dann die meisten Zeit haben“, sagt Mathias Richter. Denn die Volleyballer sind beruflich zwischen Dresden und Görlitz unterwegs. So ist zum Beispiel Katrin Lehmann Psychologin im Klinikum Görlitz, Felix Seiler Disponent bei der Spedition Gäbler in Neschwitz. Stanley Schuster ist Azubi bei der Post und lernt in Ottendorf-Okrilla. Sebastian Michel ist in Görlitz bei der Firma Infotech Systemadministrator. So verschieden die Berufe auch sind – die Truppe eint eins: der Spaß an ein wenig Bewegung, bei dem manchmal auch ein bisschen Ehrgeiz durchkommt, und die Freude, sich zu treffen, zu schwatzen und sich gut zu verstehen. Und da gehört dann bei den 18- bis 30-Jährigen auch der aus diesem Alter leicht herausfallende Polizist im Ruhestand, Martin Jannack, dazu. „Manchmal bin ich Ballholer; wenn zu wenig Leute da sind, spiele ich auch mal mit“, sagt er bescheiden. Für die anderen ist er der Mannschaftsleiter und – besonders wichtig – der Getränkewart.

Aus einer Verbindung soll ein Verein werden

Nach Wetro sind die Cöllner, die noch in diesem Jahr aus ihrer losen Verbindung einen Verein machen wollen, durch Zufall und als Ersatz gekommen. Der Wetroer Jugendclubchef Sebastian Meißner hatte die Truppe bei einem anderen Volleyball-Turnier in Kreckwitz gesehen. Und als ihm im vorigen Jahr eine Mannschaft kurzfristig absagte, holte er die Cöllner. „Das war ein tolles Turnier, und die Wetroer sind einfach nur Spitze“, sagt Felix Seiler. „Wir müssen auch dieses Jahr wieder durchhalten, damit wir abends richtig Party machen können“, sagt Riccardo Müller, der Lagerlogistiker bei der Debag ist. Dabei ist eben auch wichtig, auf seine Gesundheit zu achten. Linda Bartsch erinnert sich noch gut an die Schmerzen, nachdem sie sich im vorigen Jahr beim Turnier in Wetro einen Daumen gebrochen hat. Auch wenn sie als medizinische Dokumentationsassistentin eher für den bürokratischen Teil der Medizin zuständig ist, war ihr das schnell klargeworden. Und für Katrin Lehmann ist der Einsatz heute eher fraglich. Sie fiel beim Training über eine Seitenbegrenzung und verletzte sich einen Zeh.

Der große Sportplatz in Cölln, auf dem sich der Beachvolleyballplatz befindet, ist auch der Treffpunkt des Dorfes. Zum Beispiel gibt es seit Jahren dort das Hexenfeuer, das die Feuerwehr organisiert. Die Mitglieder vom Koma Club Cölln würden sich wünschen, dass auch die Gemeinde Radibor das Engagement der Freizeitsportler ein bisschen mehr unterstützt, zum Beispiel durch das Mähen um den Platz. „Wenn wir dann ein Verein sind, werde ich darüber mal mit der Verwaltung sprechen“, sagt Mathias Richter. Er hat über seine Firma übrigens die Team-Shirts gesponsert, die das Bautzener Tattoo-Studio El Loco bedruckt hat.

Start des Beachvolleyballturniers ist heute 10 Uhr. Ab 11.30 Uhr Mittagstisch mit Feldküche und Grill, ab 14.30 Uhr Kaffeekränzchen mit Michael und Anne von den Deponie Allstars. Ab 19 Uhr Tanz im Zelt.