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Königsbrücks neue Kameliendamen

Caprice Zickler und Sophia Rudolph sollen die Stadt in den nächsten Monaten präsentieren. Das Wichtigste haben sie schon.

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© Jirka Hofmann

Von Nicole Preuß

Königsbrück. Die Kleider sind lang, fließend und spitzenbesetzt. Caprice Zickler und Sophia Rudolph haben sich abgesprochen. Schließlich werden die beiden Freundinnen in den kommenden Monaten oft in ihrem neuen Outfit gemeinsam unterwegs sein. Caprice und Sophia sind die neuen Kameliendamen in Königsbrück. Die Schülerinnen werden die Stadt in den nächsten Monaten und vielleicht sogar Jahren als Schneeweißchen und Rosenrot präsentieren. Bürgermeister Heiko Driesnack (CDU) überreichte ihnen nun die Schärpen für die Erfüllung ihrer Aufgabe. „Die Kameliendamen sind für die Zeit der Kamelienblüte das Gesicht unserer Stadt“, sagte er. „Wir wünschen viel Erfolg dafür und sagen von unserer Seite ein herzliches Dankeschön.“

Das Ehrenamt der Kameliendamen wird schon zum achten Mal vergeben. 2008 startete die Kooperation des Königsbrücker Heimatvereins mit der Oberschule Arthur Kießling. Schneeweißchen und Rosenrot kommen seitdem immer aus den Reihen der Schüler. Einige Mädchen übernahmen das Amt für ein Jahr, andere sogar für zwei oder drei Jahre. Caprice und Sophia sind 14 und 13 Jahre alt. Sie könnten das Ehrenamt also durchaus etwas länger bekleiden.

Lob von den Lehrerinnen

Die beiden Mädchen freuen sich auf die Aufgabe. „Ich lebe schon mein ganzes Leben lang in Königsbrück. Deshalb ist es für mich eine große Ehre, die Stadt Königsbrück zu präsentieren“, sagt Caprice. Ihre Klassenkameradin Sophia sieht das ähnlich. „Ich finde es toll, Königsbrück bekannt zu machen“, sagt sie. Caprice kennt das Gewächshaus, in dem die Königsbrücker Kamelien wachsen, bisher nur von einem ersten, kurzen Besuch. Sophia war schon in der Blütezeit der Kamelien einige Male dort, um die Farben und Formen zu sehen. Caprice wurde in der Schule beim Tag der offenen Tür vom Heimatverein angesprochen. „Ich hatte sofort Lust auf die Aufgabe“, sagt die Schülerin. Das Rosenrot war mit ihrer Freundin Sophia schnell gefunden. Die beiden werden zur Blütezeit der Kamelien zu besonderen Gelegenheiten im Gewächshaus sein, mit den Besuchern sprechen und sich auf Wunsch auch mit den Blumen und den Besuchern fotografieren lassen. Die Fotos des Heimatvereins kamen in den vergangenen Jahren beim Kamelienpublikum immer sehr gut an. Die Einführung in ihr Ehrenamt begleiteten die Familien der beiden und auch ihre Klassenlehrerin. „Die beiden sind ganz liebe Mädels, fleißig, engagiert und leistungsstark“, sagte Carmen Jehnichen. „Die ganze Klasse ist mit aufgeregt.“

Engagierter Verein

Caprice und Sophia besuchen die achte Klasse der Oberschule. Die Vorgängerinnen der beiden im Amt schätzten, dass sie als Kameliendame zum Beispiel gelernt haben, unkompliziert auf andere zuzugehen. Die Namen der Damen Schneeweißchen und Rosenrot erinnern an die Kamelien im Gewächshaus am Schloss. Die ältesten, fast 200 Jahre alten Pflanzen zeigen weiße und rote Blüten und wurden deshalb so getauft. Der Heimatverein kümmert sich seit mehr als 15 Jahren um die Pflege und das Pflanzen von weiteren Kamelien. Drei Generationen der Gehölze sind nun in dem Haus vereint. Die Pflanzen blühen im Winter und können in den Monaten auch sonntags angeschaut werden. Die Kamelie Schneeweißchen zeigt jetzt schon die ersten fünf weißen Blüten. Der Heimatverein will deshalb zum Christmarkt das erste Mal öffnen und kleine Kamelien verkaufen.