Königsbrück. Die Kosmonauten sind wieder da. Sie fliegen auf ihren imposanten Raketen durch Königsbrück. Und sie werden bejubelt. Von Hunderten Schaulustigen am Wegesrand. Der Königsbrücker Carneval-Club hat seinen 35. Jubiläumsumzug am Sonnabend unter das Motto „Spaß, bis sich die Balken biegen, wenn Narren zu den Sternen fliegen“ gestellt und viele der 35 Gruppen und Vereine folgen der Aufforderung.

So bunt ist der Fasching in Königsbrück

Die Rakete, die Juri Gagarin ins All brachte, ist dabei. Die Amerikaner haben ihr Apollo-13-Raumfahrzeug wieder aus dem Depot geholt. Und unzählige Affen tanzen auf dem gleichnamigen Planeten. Die Faschingsfreunde haben sich zu dem Motto des Carneval-Clubs einiges einfallen lassen. Manche nennen den Umzug gar einen der besten und aufwendigsten der vergangenen Jahrzehnte. Und viele lassen sich das Schauspiel nicht entgehen. Der Ehrenzeremonienmeister des Carneval-Clubs, Bernd Schütze, hat alle 35 Umzüge begleitet. „Und dieses Mal kamen wesentlich mehr Zuschauer als in den vergangenen Jahren“, sagt er.

Ein Grund dafür ist wahrscheinlich auch das frühlingshafte Wetter. Prinz Johannes I. und Prinzessin Fideles I. führen den Zug im offenen Wagen an. Ladeninhaber und Gaststättenbesitzer grillen Bratwürste und schenken Bier und Sekt aus. Die Kinder bringen große Tüten mit - und werden nicht enttäuscht. Die Narren geizen nicht mit dem Werfen von Bonbons, Lutschern und anderen Süßigkeiten. Die Leute vom Stenzer Wiesenweg haben wohl den aufwendigsten Wagen gebaut. Der blaue Geist der Flasche schlängelt sich aus der Aladinlampe und der Meister selbst sitzt oben auf dem fliegenden Teppich. Die Gräfenhainer haben die Kanzlerin auf ihren Wagen gebracht, mit Händen auf den Ohren und dem Spruch: „Ich schaffe euch alle.“ Die Reichenbacher reisen mit einer riesigen Dampflok an. Die Weißbacher schnallen sich den Außerirdischen ET vor ihren Wagen, der Jugendclub Königsbrück lässt an der selbst gebauten Rakete wissen „Houston, wir haben ein Alkoholproblem“ und der Armee-Spaß-Verein Ortrand, bringt seine sowjetischen Oldtimer samt Raumfahrzeuge auf die Straßen. Was bleibt, sind Millionen von Papierschnipseln und viele Narren, die sich in den Kneipenfasching verabschieden. (SZ/pre)