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Königsbrück baut für den Nachwuchs

17 zusätzliche Krippenplätze werden in der Kita Rappelkiste geschaffen. Die Vorbereitungen starten bald.

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Von Annett Kschieschan

Kinder, Kinder – in Königsbrück gibt es zurzeit viel Nachwuchs. Das freut Bürgermeister Heiko Driesnack. Zeigt es doch, dass man in der Stadt gern sesshaft wird. Die beiden Kitas in Königsbrück stellt der Kindersegen allerdings vor Probleme. Die Plätze werden knapp. Weil beide Einrichtungen von der Stadt selbst betrieben werden, muss das Rathaus aktiv werden. Neben der Kita „Regenbogen“ an der Kollwitzstraße ist schon im vergangenen Jahr eine sogenannte Modul-Kita entstanden – ein Anbau für zusätzlich 32 Mädchen und Jungen. Nun ist Ähnliches auch neben der Kita „Rappelkiste“ am Grenzweg geplant. Der Königsbrücker Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung die Aufträge für die Vorbereitungsarbeiten gegeben. Dabei geht es zunächst um Umbauten zur Sicherstellung eines zweiten Rettungsweges. Der eigentliche Aufbau der Module wird später starten. Fest steht aber bereits, dass die Module direkt mit dem Haupthaus verbunden werden sollen. An der Kollwitzstraße stehen beide Gebäude separat voneinander.

Das dortige Erweiterungskonzept habe sich bewährt, schätzt der Königsbrücker Bürgermeister Heiko Driesnack ein. Er weiß, dass die schrittweise Erweiterung der Kapazitäten für die Kinder bisweilen auch skeptisch gesehen wird. „Mancher fragt, warum wir statt der Module nicht gleich ‚richtig‘ bauen und warum dann nicht gleich viel mehr Platz geschaffen wird. Leider ist es nicht so einfach“, sagt der Bürgermeister und verweist auf die angespannte Finanzlage der meisten Kommunen. „Ins Blaue hinein“ zu bauen, würde auch bedeuten, dass es keine Fördermittel gibt.

Nicht zuletzt muss jede Kommune einen Bedarfsplan zur Kinderbetreuung führen, in dem jeder einzelne, tatsächlich benötigte Platz aufgeführt ist. „Dazu kommt, dass niemand weiß, wie sich die Geburtenzahlen entwickeln“, so Heiko Driesnack. Mit Blick auf die allgemeine demografische Entwicklung im ländlichen Raum sei perspektivisch eher wieder mit weniger Nachwuchs zu rechnen. Um für diesen Fall gerüstet zu sein, hatte sich der Stadtrat für die Erweiterungsmodule entschieden. Sie können im Zweifel ohne allzu großen Aufwand auch wieder abgebaut werden.

Stabile Einwohnerzahl

Bei der ersten Modul-Kita waren zunächst auch einige Eltern unsicher gewesen. Die Befürchtung, die Kleinen würden in lieblosen Wohncontainern untergebracht, hatten die Planer bald entkräften können. Die flexibel kombinierbaren Module unterscheiden sich kaum von klassischen Kitazimmern. Sie bieten ausreichend Platz, viel Licht und werden natürlich kindgerecht eingerichtet.

In den vergangenen beiden Jahren haben viele Kommunen im Kamenzer Land ihre Kindertagesstätten erweitert. Teils durch Module wie in Königsbrück, teils durch An- oder komplette Neubauten. Hintergrund ist auch die Tatsache, dass Eltern seit dem letzten Jahr einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz haben. Nicht umsonst sind es vielerorts vor allem fehlende Krippenplätze, die die Städte und Gemeinden zum Handeln zwangen.

In Königsbrück hofft man, den Familien mit der jüngsten Entscheidung weiter entgegenzukommen. Die Stadt hat die Familienfreundlichkeit in ihr Leitbild geschrieben und sieht das durchaus als Verpflichtung an. In der Stadt und den beiden Ortsteilen Gräfenhain und Röhrsdorf leben zurzeit 4 393 Menschen. Im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen ist die Einwohnerzahl hier relativ stabil. In den letzten Jahren war sie zwischenzeitlich sogar leicht angestiegen. Auch durch den Nachwuchs, der jetzt in die Kindereinrichtungen drängt.