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König Johann leidet

Um ihren Protest gegen Pegida farbig und plakativ zum Ausdruck zu bringen, nutzte ein Quartett junger Leute das Denkmal auf dem Theaterplatz. Unbemerkt blieb das nicht.

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© szo/stb

Dresden. Im Vorfeld der am Abend auf dem Theaterplatz angesetzten Pegida-Kundgebung hat das König-Johann-Denkmal unter einer Farbbeutel-Attacke leiden müssen. Das teilte die Polizei am Montag mit.

König Johann, der Farbenfrohe

Grüne, gelbe, rote, blaue und weiße Farbschlieren zieren den Sockel des Reiterstandbildes von König Johann.
Grüne, gelbe, rote, blaue und weiße Farbschlieren zieren den Sockel des Reiterstandbildes von König Johann.
Die Urheber der Farbattacke wählten die zur Demo passenden Töne.
Die Urheber der Farbattacke wählten die zur Demo passenden Töne.
Farbkleckse auf Marmor.
Farbkleckse auf Marmor.
Rein technisch stellt sich die Frage, welchen Zweck die Farbbeutel-Aktivisten mit der Kleckserei verfolgten.
Rein technisch stellt sich die Frage, welchen Zweck die Farbbeutel-Aktivisten mit der Kleckserei verfolgten.
Auch Anti-Pegida-Sticker im Form einer Zigaretten-Werbung kleben am Sockel des Denkmals und zeugen von der Farbattacke.
Auch Anti-Pegida-Sticker im Form einer Zigaretten-Werbung kleben am Sockel des Denkmals und zeugen von der Farbattacke.
Ob die Täter bei der Aktion blau waren, wird die Polizei ermitteln.
Ob die Täter bei der Aktion blau waren, wird die Polizei ermitteln.
Die Frontpartie des Denkmals bekam am meisten Farbe ab.
Die Frontpartie des Denkmals bekam am meisten Farbe ab.
Reliefs mit temporärer blauer Patina.
Reliefs mit temporärer blauer Patina.
Dieser Farbklecks markiert den Höhepunkt der Schmiererei, der König hoch zu Ross blieb von der Attacke verschont.
Dieser Farbklecks markiert den Höhepunkt der Schmiererei, der König hoch zu Ross blieb von der Attacke verschont.

Demnach hatten am frühen Morgen Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma beobachtet, wie vier zunächst unbekannte Menschen Farbbeutel auf die Statue geworfen hatten und eine Vielzahl an Aufklebern sowie Plakate anbrachte, deren Botschaft unter anderem „No Pegida“ lautete.

Die Zeugen riefen daraufhin die Polizei. Als die Beamten den Theaterplatz kurz nach zwei Uhr erreichten, flüchtete das Quartett zunächst, konnte jedoch wenig später auf der Ostra-Allee in Höhe des Zwingers gestellt werden. Bei den Tätern handelt sich um drei junge Männer im Alter zwischen 15 und 20 Jahren, sowie um eine 20 Jahre alte Frau. Gegen die Truppe wird nun wegen Sachbeschädigung ermittelt. Der am Denkmal entstandene Sachschaden ist noch nicht bezifferbar.

Aus dem Dresdner Polizeibericht

Schlägerei in Diskothek

Zeit: 18.10.2015, 02.45 Uhr;

Ort: Dresden-Radeberger Vorstadt

Am frühen Sonntagmorgen wurden mehrere Besucher des Clubs Arteum unvermittelt aus einer Gruppe von rund 20 Personen angegriffen und geschlagen. Die Auseinandersetzung setzte sich zum Teil noch vor dem Lokal fort. Anschließend flüchteten die Angreifer. Vier junge Männer im Alter zwischen 19 und 23 Jahre wurden bei der Auseinandersetzung verletzt und mussten medizinisch betreut werden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen wegen Landfriedensbruch aufgenommen.

Zeugen, die Angaben zu den Angreifern und deren Fluchtrichtung - insbesondere zu gegebenenfalls genutzten Fahrzeugen - machen können, werden gebeten, sich unter (0351) 4832233 bei der Polizei zu melden.

Plakat am Goldenen Reiter

Zeit: 19.10.2015, 11.15 Uhr festgestellt;

Ort: Dresden-Innere Neustadt

Vermutlich in der Nacht zum Montag wurde ein Plakat am „Goldenen Reiter“ auf dem Neustädter Markt angebracht. Mithilfe der Feuerwehr wurde es entfernt. Sachschaden am Reiterstandbild entstand nicht.

Einbruch in Garage

Zeit: 15.10.2015 bis 18.10.2015, 18.10.2015, 16.45 Uhr

Ort: Dresden-Strehlen

Unbekannte brachen in einem Garagenkomplex auf der Wilhelm-Lachnit-Straße eine Garage auf und stahlen zwei Kindercrossmaschinen, einen Werkzeugkoffer, fünf Motorradhelme sowie eine Kamera im Gesamtwert von rund 1750 Euro. Angaben zur Höhe des Sachschadens liegen noch nicht vor.

Geraubtes Handy bei 27-Jährigem sichergestellt

Zeit: 17.10.2015, 19.45 Uhr;

Ort: Dresden-Seevorstadt

Am Samstagabend war ein 35-Jähriger auf der Prager Straße in Richtung Hauptbahnhof unterwegs, als er von einem Mann angesprochen wurde. Kurz darauf wurde der Angesprochene von einer weitere Person von hinten festgehalten. Nun durchsuchte der Mann die Taschen seines Opfers und nahm ihm sein Mobiltelefon und sein Portmonee weg. Anschließend flüchteten die beiden Räuber.

Als die Polizei am Sonntagnachmittag mehrere Personen im Bereich des Wiener Platzes kontrollierten, fanden sie bei einem 27-jährigen Tunesier das Handy des Bestohlenen.

Die Ermittlungen der Kriminalpolizei wegen Raub dauern an.

Fußgänger überfallen

Zeit: 18.10.2015, 05.15 Uhr;

Ort: Dresden-Äußere Neustadt

Ein 50-Jähriger war am Sonntagmorgen zu Fuß auf dem Bischofsweg in Richtung Kamenzer Straße unterwegs. In Höhe der Straßenbahnhaltestelle am Alaunplatz kam dem Mann ein Unbekannter entgegen, der ihn um eine Zigarette bat. Diese erhielt er und beide Männer setzten ihren eigentlichen Weg fort. Als sich der 50-Jährige kurze Zeit später umsah, bemerkte er, dass der Unbekannte ihm gefolgt war, ein Messer in der Hand hielt nun Bargeld forderte. Das Opfer gab dem Täter daraufhin seine Geldbörse mit ca. 200 Euro Bargeld und sein Handy. Anschließend flüchtete der Überfallene vom Ort des Geschehens. Er blieb unverletzt.

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Ob die Gruppe auch für ein „Fight Racism“-Graffiti an der Semperoper verantwortlich zeichnet, konnte eine Sprecherin der Polizei zunächst nicht sagen.

Wenig begeistert von der Aktion zeigte sich Eric Hattke, Sprecher des Netzwerkes „Dresden für Alle“. Er kritisierte den Vorfall mit den Worten „Sachbeschädigung ist Sachbeschädigung“. Grund dafür war, dass auch Aufrufe für die Veranstaltung „Herz statt Hetze“ an dem Denkmal klebten. Das Bündnis gehört zu den Unterstützern der Demo. (szo)