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K.o.-Tropfen in Tschechien waren echt

In einer Gaststätte in Petrovice wurden zwei Frauen Drogen in die Getränke gemischt. Jetzt ermittelt der Staatsanwalt.

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Von Katrin Richter

Zwei junge Frauen aus Pirna sind im tschechischen Petrovice Opfer von K.o.-Tropfen geworden. Ihr Blut wurde positiv auf Crystal, Opiate und Beruhigungsmittel getestet, erklärt Gerd-Peter Paul, Kriminalhauptkommissar der Kripo Pirna, auf SZ-Nachfrage.

Den beiden ausgebildeten Krankenschwestern war nach dem Besuch eines Restaurants Ende September plötzlich unwohl geworden. Auf der Heimfahrt bekamen sie Kopfschmerzen, Herzrasen und Flimmern vor den Augen. Sie fuhren in die Klinik Pirna, um sich untersuchen zu lassen. Das Klinikum verständigte die Polizei. Drei Tage lang wurden die Freundinnen von heftiger Übelkeit und einem gestörten Kälte-Wärme-Gefühl geplagt.

Die Ergebnisse der rechtsmedizinischen Untersuchung werden nun von der Staatsanwaltschaft Dresden an die tschechischen Behörden überstellt. Die Tatverdächtigen wurden von der tschechischen Polizei ermittelt und von den beiden Opfern identifiziert. Ob es zu einer Gerichtsverhandlung kommt, ist Sache des Nachbarlandes.

Rätselhaft sind die Hintergründe der Tat: Was haben die Täter damit bezweckt, den beiden jungen Frauen zur Abendessenszeit gegen halb sieben ein Drogencocktail ins Getränk zu mischen? In geringen Dosen wirken K.o.-Tropfen enthemmend, doch in höheren betäubend und einschläfernd. Meist werden die Tropfen Frauen gezielt verabreicht. Die Opfer werden dadurch in einen willenlosen Dämmerzustand gebracht, oft, um sie zu vergewaltigen.