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Knochenmarkspende immer dringender

Der leukämiekranke Thomas Lerche hat schlechte Blutwerte. 884 Menschen spendeten für ihn in Neukirch. Die Proben sind noch in Dresden im Labor.

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© privat

Neukirch.

In der Dresdner Uniklinik liegt Thomas Lerche und wartet auf die lebensrettende Stammzellenspende. Dafür muss sein genetischer Zwilling gefunden werden. Schnell, denn dem Neukircher läuft die Zeit davon. Er hat sehr schlechte Blutwerte. Sein Immunsystem ist so sehr geschwächt, dass ihm eine Erkältung das Leben kosten kann, sagt Tochter Sophie auf Anfrage. Sie selbst liegt mit Angina flach und kann deswegen mit ihrem Vater derzeit nur übers Handy sprechen. Vater, Tochter, Familie und Freunde hoffen jetzt noch viel mehr auf die 884 Blutproben, die bei der Typisierungsaktion letzten Sonnabend in Neukirch abgegeben wurden. „Alle Proben sind im Labor, die Auswertung dauert aber zwischen zwei und sechs Wochen“, sagt Annika Schirmacher von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige Gesellschaft mbH (DKMS). Ausgewertet werden die Proben vom DKMS Life Science Lab in Dresden. Es zählt weltweit zu den größten Gewebetypisierungslaboren.

Die 35 Mitarbeiter werten im Monat rund 16 000 Proben für die DKMS aus. Danach werden sie in eine Datenbank eingelesen, auf die weltweit zugegriffen werden kann. Diese wird täglich abgefragt, um für Thomas Lerche den passenden Spender zu finden. „Trotzdem brauchen wir immer neue Spender, denn viele scheiden wegen des Alters oder aus gesundheitlichen Gründen aus“, sagt Annika Schirmacher. Registrieren lassen kann sich jeder gesunde Mensch zwischen 17 und 55 Jahren, der mindestens 50 kg wiegt. Ausschlussgründe sind unter anderem schwere Herz-Kreislauf-Probleme, chronische Erkrankungen wie Rheuma und fast alle Krebserkrankungen.

Die nächste Typisierungsaktion ist am Sonnabend in der Steinbachstraße 17 in Radebeul. Von 12 bis 19 Uhr können sich alle registrieren lassen, es werden fünf Milliliter Blut abgenommen. Alternativ kann über die Internetseite der DKMS ein Registrierungsset bestellt werden. Mit einem Wattestäbchen nimmt man einen Abstich von der Wangenschleimhaut und schickt dieses samt ausgefüllter Einverständniserklärung ans Dresdner Labor zurück.

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