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Kletterwaldbetreiber will Spielplatz bauen

Über seine Firma hat Alexander Persigehl Fördermittel beantragt. Die Gemeinde war mit diesem Vorhaben gescheitert.

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© Archiv/Falk Bernhardt

Von Frank Korn und Rita Türpe

Kriebstein. Dass ein Spielplatz fehlt, hört Alexander Persigehl ständig von Gästen, die seinen Kletterwald an der Talsperre Kriebstein besuchen. „Gerade für die jüngeren Kinder, die die Kletteranlage noch nicht nutzen dürfen, fehlt es an Spielmöglichkeiten. Ein Spielplatz wäre aber nicht nur für den Kletterwald, sondern für das gesamte Talsperrengebiet wichtig“, sagt Alexander Persigehl. Nachdem die Bemühungen der Gemeinde Kriebstein fehlgeschlagen waren, hat er nun einen Fördermittelantrag über seine Firma eingereicht. Kernstück soll eine Burg aus Holz sein, auf der Kinder klettern, balancieren oder Ritter und Burgfräulein spielen können. Weitere Betätigungsmöglichkeiten für Kinder im Alter von etwa drei bis zehn Jahren sollen Rutsche und Schaukel bieten. Entstehen soll der Abenteuerspielplatz auf einem Gelände am Kletterwald, etwa gegenüber des Kassenhauses. Die Entfernung zur Bootsanlegestelle in Kriebstein beträgt laut Persigehl etwa 200 Meter.

Persigehl hofft, dass noch im November eine Entscheidung fällt, ob der Spielplatz gebaut werden kann. „Alle sind eigentlich dafür“, so der Kletterwaldbetreiber. Dennoch könnte das Vorhaben noch gestoppt werden. Nach den Richtlinien für die „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) sind nur Grundstückseigentümer antragsberechtigt und förderfähig. Eigentümer des Geländes, auf dem der Spielplatz gebaut werden soll, ist der Zweckverband der Talsperre Kriebstein. „Ich würde das Gelände nur pachten“, so Persigehl.

Dennoch hofft er, dass er die Genehmigung zum Bau des Spielplatzes erhält. Die Kosten dafür hat er mit 40 000 Euro veranschlagt. Ohne Fördermittel sei das Projekt aber nicht zu realisieren. „Wenn der Förderantrag abgelehnt wird, wird vorerst kein Spielplatz gebaut“, so Persigehl.

Auf demselben Areal wollte vor einigen Monaten bereits die Gemeinde eigene Spielplatzpläne verwirklichen. Es gehört dem Zweckverband Kriebsteintalsperre. Der hätte den Kinderspielplatz zwar lieber am Imbiss nahe der Talsperre gesehen. Die Gemeinderäte hielten diesen Standort jedoch für ungünstig und vor allem für zu sonnig. Die rund 600 Quadratmeter große Fläche am Kletterwald gefiel den Räten besser. Sie entschieden, rund 100 000 Euro in die Gestaltung des Platzes zu investieren. Gebaut werden sollte möglichst schon Anfang dieses Jahres, allerdings überwiegend mit Fördermitteln. Da diese nicht bewilligt wurden, legte die Kommune das Projekt auf Eis.

Dass nun der Kletterwaldbetreiber das Heft in die Hand nehmen will, ist laut Zweckverbands-Geschäftsführer Thomas Caro sinnvoll. Der Zweckverband könne das Vorhaben nicht umsetzen. Dafür fehlten ihm Personal und Geld, sagt er. Für den Bauherren bestehe derzeit aber die Möglichkeit, bis zu 75 Prozent der Baukosten als Zuschuss zu beantragen. „Kriebstein gehört zum Leader-Gebiet Sachsenkreuz. Deshalb können Projektideen, die der Entwicklung des ländlichen Raumes dienen, auf Förderung hoffen“, erläutert Caro.

Voraussichtlich am morgigen Mittwoch wolle die Vergabestelle über Persigehls Fördermittelantrag entscheiden. Abstimmen werden Mitglieder des Regionalmanagements. Das Gremium kann selbst bestimmen, wo es Schwerpunkte setzt. Das EU-Programm Leader soll Projekte im ländlichen Raum fördern, die beispielsweise der gesamten Region, der Allgemeinheit oder Dorfgemeinschaften nutzen. Persigehl ist sicher, dass der neue Spielplatz ebenso für Tourismus wie für Familien aus der Region interessant werden kann. Sein Projekt ist allerdings eine Nummer kleiner als das der Kommune. Er wolle mit 40 000 Euro auskommen. Den Platzbedarf für die Spielgeräte aus Holz schätzt er auf etwa 150 Quadratmeter. Einige Sitzgelegenheiten sollen hinzukommen. Geplant sei eine naturnahe Gestaltung, sagt er. Die Aktivangebote im Kletterwald und auf dem Spielplatz sollen sich ergänzen, so Persigehl.

Die abgelaufene Saison im Kletterwald schätzt der Betreiber als eher mies ein. „Einerseits war die Talsperre durch den Bau der Kreisstraße schwer zu erreichen, andererseits war auch das Wetter sehr durchwachsen“, so Persigehl. Die Größenordnung von etwa 15 000 Besuchern aus den vergangenen Jahren werde nach seiner Einschätzung keinesfalls erreicht.

(mit FP)