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Klettern im Klosterpark

Bei der Blumen- und Gartenschau können Gäste auf die alten Bäume klettern. Eine Fünfjährige hat’s probiert.

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© André Braun

Von Helene Krause

Altzella. Von einer riesigen Buche hängen mehrere Seile herab. Bis hoch in die Krone reichen sie. An einem der Seile hängt ein kleines Mädchen in einem Gurt. Das Baumklettern ist nur eine Attraktion anlässlich der Blumen- und Gartenschau im Klosterpark Altzella bei Nossen.

Die Firma von Andreas Deppner pflegt den Klosterpark. Um die Veranstaltung zu unterstützen, veranstaltet der 56-jährige Firmeninhaber das Baumklettern. „Wir waren aber auch schon auf anderen Veranstaltungen“, sagt er. Seit 20 Jahren ist der geprüfte Fachagrarwirt für Baumpflege und Baumsanierung selbstständig. Seit dem bietet er neben Baumpflege und Höhenarbeiten, Baumgutachten und anderen Arbeiten auch das Baumklettern an. „Die Idee ergab sich aus dem Beruf heraus“, sagt er. „Die Kinder wollten schon immer auf die Bäume. Ich erhielt Anfragen.“ Wie er sagt, gibt es seit 25 Jahren auch Baumklettermeisterschaften und ein Amerikaner hat Baumkletterkurse angeboten.

Geklettert wird mittels Seiltechnik. Oben befindet sich eine Umlenkvorrichtung. Dass die Bäume dabei Schaden nehmen, verneint Deppner. „Da gibt es keine Probleme. Wenn wir die Bäume pflegen, klettern wir auch auf ihnen herum.“ Geklettert wird, so hoch jeder kommt. Die Kletterer hangeln sich an dem Seil nach oben. Wenn sie nicht mehr weiter kommen, lassen sie sich am Seil wieder herunter. Zum Schutz vor Verletzungen und vorm Herunterfallen hängen sie in Gurten und tragen Schutzhelme. Deppners Sohn hilft beim Kinderbaumklettern. Seine Frau und die beiden Enkelinnen kommen ebenfalls mit.

Renate und Peter Weiske aus Rabenau sind mit ihrer fünfjährigen Enkelin Senta Weiske aus Specht in den Klosterpark gekommen. „Man hat Senta erzählt, dass sie hier auf 200 Jahre alte Bäume klettern kann“, sagt Renate Weiske. „Das wollte sie unbedingt machen.“ In Altzella sind sie zum ersten Mal. Das Angebot mit dem Baumklettern finden sie toll und auch, dass die ganz Kleinen schon klettern dürfen. Senta schafft es bis in etwa drei Meter Höhe. Franz Schauder aus Radebeul ist Mitarbeiter der Baumpflegefirma „Die Jüngste, die bei uns geklettert ist, war erst zwei Jahre alt“, sagt er. „Das war im vergangenen Jahr.“

Hanna Lena Schreiter aus Marbach ist schon öfter im Klosterpark auf Bäume geklettert. „Es macht Spaß und ist eine schöne Aktivität“, findet sie. „So etwas hat man nicht jeden Tag.“ Bisher ist sie nur in Altzella geklettert. Brigitte Swoboda aus Coswig schaut beim Baumklettern nur zu. „Ich würde meine Enkel auch klettern lassen“, sagt sie. „Das ist ganz wunderbar, für Kinder interessant und eine Frage der Geschicklichkeit.“

Die Blumen- und Gartenschau wird in diesem Jahr zum 19. Mal veranstaltet. Um die Klosteranlage für Besucher noch attraktiver zu machen, kam die Idee auf, eine solche Schau zu veranstalten. „Die Zisterziensermönche, die dereinst das Kloster bewirtschafteten, waren für ihre Landwirtschaft bekannt“, sagt Ingrid Wetzig. Sie ist die Leiterin vom Schloss Nossen und dem Kloster Altzella. „Sie hatten einen Garten. Deshalb sollten sich hier Gärtner präsentieren.“ Anfangs waren es zwölf bis 15 Stände. Jetzt sind es 100 bis 120. Doch nicht nur Pflanzen werden angeboten. „Es ist auch Kunsthandwerk vertreten und alles, was zum Garten und zu Pflanzen passt“, sagt Wetzig. „Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf Grünanbietern.“

Eine weitere Attraktion der Veranstaltung ist die Fotoausstellung. Hier werden unter anderem verschiedene Bilder von Moritzburg und Stillleben gezeigt.