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Werksverkauf in Kleinwachau

Dafür wird allerdings das Angebot im Laden an der an der Stolpener Straße in Radeberg geschrumpft.

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© Willem Darrelmann

Von Jens Fritzsche

Schnäppchenjäger können sich seit Donnerstag in Radeberg schon mal auf vorweihnachtliche Touren bringen. Denn seit Donnerstag gibt’s im Werkstattladen der Kleinwachauer Behindertenwerkstatt an der Stolpener Straße in Radeberg vieles um ein Drittel reduziert.

Was toll klingt, hat allerdings auch einen etwas traurigen Unterton. Denn die gesenkten Preise sind quasi der Anfang vom Ende. Vom Ende des Werkstattladens nämlich. Der wird seine Türen am 23. Dezember schließen. „Dann gibt es hier nur noch ausgesuchte Produkte unserer Werkstatt – allerdings nicht mehr in einem extra Laden, sondern im Café“, sagt Martin Wallmann, der Geschäftsführer des Epilepsiezentrums Kleinwachau.

An der Stolpener Straße betreibt das Epilepsiezentrum eine große Werkstatt-Außenstelle, in der behinderte Mitarbeiter Holz- und Metallprodukte fertigen, ein Café, den Tanz- und Veranstaltungsraum „Paso doble“ und den Werkstattladen. Das Aus für den Laden ist dabei Teil der Neuausrichtung der Marketingstrategie. Das klingt ein wenig hölzern, bedeutet aber im Prinzip: Die Nachfrage an der Stolpener Straße war nicht wirklich riesig – die Anfragen am Kleinwachauer Hauptstandort in Liegau hingegen haben in letzter Zeit spürbar zugenommen. „Also haben wir uns entschlossen, im kommenden Frühjahr wieder einen Werksverkauf in Kleinwachau zu eröffnen – es wird also auch niemand entlassen“, kann Martin Wallmann damit auch positive Nachrichten verkünden. Dort wird es dann allerdings ausschließlich Eigenprodukte der Kleinwachauer Werkstätten geben. Keramik- und Holzangebote, die sich in den vergangenen Jahren zu echten Rennern entwickelt haben. „Die Eine-Welt-Produkte, die von anderen Herstellern stammen und die wir mit im Angebot in Radeberg hatten, gingen so gut wie gar nicht“, bedauert Martin Wallmann. „Schade, denn es sind fair gehandelte Produkte, also Produkte, bei denen die Produzenten in der sogenannten Dritten Welt vernünftige Preise erzielen können und nicht ausgebeutet werden!“ Aber am Ende, gibt er unumwunden zu, am Ende müsse eben auch ein Werkstattladen einer Behinderteneinrichtung wirtschaftlich arbeiten …

Die Räume an der Stolpener Straße werden aber nicht leer stehen. „Wir nutzen die Fläche für die Werkstatt“, so Wallmann. Deren Ausrichtung wird sich im Übrigen ebenfalls ändern. Bisher wurden an der Stolpener Straße bekanntlich vor allem Holzpaletten für die Solarindustrie gefertigt. „Doch mit dem Niedergang der Solarfirmen mussten wir uns umorientieren – so sind wir derzeit dabei, unsere Werkstatt stärker auf Metallprodukte auszurichten“, beschreibt der Geschäftsführer.

Öffnungszeiten des Werkstattladens an der Stolpener Straße 12: Montag und Donnerstag 8.30 bis 15.30 Uhr, Dienstag, Mittwoch und Freitag 8.30 bis 18 Uhr.