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Kleinlimmritz jetzt sicherer

Der riesige Steinhaufen in der Zschopau ist in dieser Woche weggeschafft worden. Das war nicht billig.

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© Dietmar Thomas

Von Jens Hoyer

Döbeln. Ruhig plätschert die Zschopau jetzt in ihrer ganzen Breite unterhalb des Wehres in Limmritz dahin. Die Beräumung des Flusses auf rund 200 Meter Länge ist abgeschlossen. Seit dem Sommer hatte eine Firma im Auftrag der Landestalsperrenverwaltung (LTV) die Ablagerungen aus dem Fluss gebaggert, die nach dem Hochwasser 2013 liegengeblieben waren. Die Gewalt des Flusses hatte einen riesigen Heger aus Schotter aufgespült, der das Flussbett zur Hälfte einnahm. Die unmittelbaren Anwohner, deren Häuser nur wenig über dem Flussniveau stehen, fühlten sich vom Hochwasser bedroht.

Hans-Hermann Haft gehört zu denen, die wieder etwas ruhiger schlafen können. Er wohnt in dem Haus, in dem er geboren wurde, gleich neben dem Fußgängersteg. „Ich sehe dem nächsten Hochwasser jetzt gelassen entgegen.“ Er ist begeistert von dem, was er in den vergangenen Monaten gesehen hat. „Die Firma hat tolle Arbeit abgeliefert, das war alles sehr fachmännisch, das sieht man sofort.“ Haft, der seit Jahrzehnten begeisterter Angler ist, hat oft den Arbeiten zugeschaut. „Einmal steigt der Baggerfahrer runter, greift in den Löffel und schmeißt einen zehn Zentimeter langen Fisch ins Wasser. Und das nicht nur einmal. Welcher Baggerfahrer macht das schon.“

Der tief ausgespülte Kolk unterhalb des Wehres ist aufgefüllt. Große Wasserbausteine wurden im Fluss eingebaut. „Die spült es nicht wieder raus“, glaubt Haft. „Dort werden sich bestimmt die Krebse wohlfühlen, die finden da gute Verstecke.“ Auch die Fische seien wieder da.

Die Landestalsperrenverwaltung hatte sich das Beräumen der Zschopau rund 500 000 Euro kosten lassen. Seit August waren rund 7 000 Tonnen Geröll aus dem Fluss gebaggert und erst einmal auf einer benachbarten Wiese zwischengelagert worden. Der riesige Haufen wurde dann abtransportiert. In dieser Woche gingen die letzten Lkw-Ladungen zu einer Verwertungsfirma nach Hartha. Das sei möglich, weil die Sedimente nur gering mit Schadstoffen belastet sind, so Katrin Schöne, Sprecherin der LTV. Generell gibt es in Mulde und Zschopau vergleichsweise hohe Konzentrationen von Blei, Arsen und anderen Schwermetallen. Sie müssen manchmal in Sonderdeponien gelagert werden. Die Metalle kommen natürlicherweise in den Gesteinen vor, der jahrhundertelange Bergbau im Erzgebirge tut sein Übriges.

Die Furt durch die Zschopau ist für den Abtransport nicht in Anspruch genommen worden. Die Laster rollten im Gegenverkehr über die schmale Straße nach Saalbach. Der Verkehr wurde wechselseitig über eine Ampel geregelt. Die Wiese, die bis jetzt als Zwischenlager diente, wird im Anschluss wieder in Ordnung gebracht, so Katrin Schöne. Dafür wird die Oberfläche abgetragen, die darunter liegende Bodenschicht aufgelockert und der Mutterboden wieder aufgebracht, der vorher beiseite geschoben wurde.

Nach Abschluss dieser Arbeiten in Kleinlimmritz ist die Landestalsperrenverwaltung jetzt in Döbeln weitgehend fertig mit dem „Aufräumen“ nach dem Hochwasser 2013. Beräumungen von Sedimenten hatte es auch im Stadtgebiet von Döbeln und in Großbauchlitz gegeben. Zwischen Technitz und Großbauchlitz war zudem ziemlich aufwendig eine große Ausspülung repariert worden, die den Radweg bedrohte.