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Kleingärtner feiern Jubiläum

Die Anlage Frohe Zukunft in Radeberg wurde vor 35 Jahren gegründet. Zurzeit sind alle 52 Parzellen belegt.

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© Bernd Goldammer

Bernd Goldammer

Radeberg. Eckhard Hanschur kann sich noch genau erinnern: „1980 machten sich 52 Familien auf, um eine sumpfige Wiese an der Juri-Gagarin-Straße in Radeberg in eine blühende Landschaft zu verwandeln“, sagt der langjährige Vorsitzende des Vereins. Selbst die Kühe wollten hier nicht mehr fressen. Und ausgerechnet diese Fläche von 8 000 Quadratmetern sollte zu einem prächtigen Stück Radeberger Heimatland werden. Das Erfolgsgeheimnis: Improvisationsvermögen und Bereitschaft zu intensiver Knochenarbeit waren vorhanden. Ganze drei Jahre lang wurde gebaut und gegenseitige Hilfe war selbstverständlich. „Dann kam die gärtnerische Phase Anfang 1983. Den Familien ging es um Naherholung und außerdem standen Obst und Gemüse aus eigenem Anbau schon immer hoch im Kurs“, sagt er.

Die Gartenanlage wurde ein besonderes Stück Lebensqualität für Radeberger aus allen Bevölkerungsschichten. Das blieb auch nach der Wende so. 1990 begannen nämlich die ersten Reparaturen. Eine neue Hauptwasserleitung wurde gegraben, ein neuer Zaun und ein neuer Hauptweg wurden gebaut und auch die Hauptstromleitung und der Abwasserkanal hatten enormen Reparaturbedarf. Und all das in einem Jahr, in dem sich das ganze Land von Grund auf änderte. Aus der Gartensparte wurde ein eingetragener Verein mit einer eigenen Satzung.

Generationswechsel gemeistert

Um das zu schaffen, waren jene alten Tugenden wieder gefragt, mit denen schon 1980 Träume wahr gemacht werden konnten. Zusammenhalt, Verlässlichkeit und enorme Einsatzbereitschaft ermöglichten die Fortexistenz unter den neuen Bedingungen des Bundeskleingartengesetzes. Gemeinsam gelöste Probleme fördern das allgemeine Wir-Gefühl. „Auch die Stadt Radeberg hat uns sehr viel Unterstützung gegeben“, bedankt sich Eckhard Hanschur bei Oberbürgermeister Gerhard Lemm. Und der gibt die Blumen zurück: „Ihr Kleingartenverein ist ein wichtiger sozio-kultureller Faktor im Erscheinungsbild unserer Stadt“, macht er bei der Feierstunde im Radeberger Sportlerheim an der Schillerstraße klar. Wie nachhaltig dieser Faktor wirkt, das war auch bei der Jubiläumsfeier am Sonnabend klar zu spüren. Der Verein Frohe Zukunft hat sogar den Generationswechsel immer wieder gemeistert. In den zurückliegenden sieben Jahren wurden Gartennachfolger für siebzehn Parzellen gefunden. Alle 52 Gärten sind verpachtet. Kinderlachen gehört zur Klangwelt dieser Kleingartensparte. Weil junge Familien hier heimisch geworden sind. Frohe Zukunft der Vereinsname stammt aus den Gründerjahren. Auf die Mitglieder bezogen ist er richtig gewählt.