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Kleines Fahrzeug mit großem Koffer

Der Chef von Vepo-Polster lässt einen maßgeschneiderten Transporter bauen. Das war gar nicht so einfach.

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© Dietmar Thomas

Ostrau. Ab jetzt rollt auf den Straßen der Region ein bisher einmaliges Fahrzeug. Es ist ein Mercedes-Benz Sprinter von Gruma Automobile Oschatz mit einem Kofferaufbau. Genau solch ein Fahrzeug braucht Klaus Vester für sein Unternehmen, in dem er Polstermöbel verkauft.

Das Auto ist keine Standardware, sondern ein speziell angefertigtes. Der Polstermöbelfachmann hat dafür viele Stunden bei den Fahrzeugbauern verbracht, diskutiert und Ideen entwickelt. Das machte er nicht aus Liebe zum Automobil, sondern um seinen Fuhrpark effizienter zu gestalten. „Ich brauche kein Fahrzeug, auf das ich 7,5 Tonnen laden kann. Ich brauche eine große geschlossene Fläche, um die Polstergarnituren zu transportieren“, sagte Klaus Vester. Bisher hatte er einen 7,5-Tonner. Das brachte viele Nachteile. Für die beiden Fahrer wurde eine spezielle Fahrausbildung mit fünf Modulen gefordert, die 600 Euro kosten. Die Ausbildung muss aller fünf Jahre wiederholt werden. „Wir haben die Kosten übernommen und die Fahrer haben sich in ihrer Freizeit auf die Schulbank gesetzt“, so Klaus Vester. Außerdem wird bei einem 7,5-Tonner die Auswertung der Fahrtenschreiber durch die Dekra gefordert. Auch da entstehen Kosten. Hinzu kommt die Maut, die nun auch für diese Fahrzeuge gefordert wird. All das brachte Klaus Vester zu der Überzeugung, dass es anders gehen muss. Er las im Döbelner Anzeiger einen Artikel, dass Spezialanfertigungen möglich sind.

Weniger Verbrauch

Das einzige Autohaus, das er gefunden hat, um seine Wünsche umzusetzen waren die Gruma Nutzfahrzeuge. Die bauten das Fahrgestell eines Sprinters um und die Haser GmbH aus Grubnitz war für den Kofferaufbau zuständig. Was so einfach wie ein Puzzle klingt, ist es aber nicht. An viele technische Details musste gedacht werden. Da ging es unter anderem die Rückfahrkamera oder die Treppe, mit deren Hilfe die Fahrer in den Laderaum kommen. Der musste wiederum so gestaltet werden, dass es möglich ist, die verpackten Polstermöbel zu schieben.

Entstanden ist ein Fahrzeug nach den Bedürfnissen des Unternehmens, das Kosten spart und die Arbeitsbedingungen der Fahrer verbessert. So hat das Fahrzeug mit einem Koffer von 5,80 Meter länge, 2,50 Meter Höhe und 2,20 Meter Breite eine geringe Bauhöhe. Das be- und entladen wird dadurch vereinfacht. Das bisherige Fahrzeug verbrauchte auf 100 kilometer 18 bis 19 Liter Diesel. Künftig werden nur elf bis zwölf Liter benötigt. Insgesamt, so hat es Klaus Vester ausgerechnet, spart er 250 Euro monatlich mit dem neuen Fahrzeug.

„Es ist sehr selten, dass Kunden genau wissen, was sie wollen und sozusagen bei der Entwicklung des Fahrzeuges dabei sind“, so Mirko Metzger, Verkäufer bei Gruma Automobile. Und Klaus Vester freut es, dass er jetzt mit seinem Führerschein mit diesem Fahrzeug fahren darf. (DA/je)