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Kleine Stärkung für Wasserratten

Der Imbiss im Roßweiner Freibad hat einen neuen Betreiber. Gäste sind zufrieden. Dennoch vermissen sie einige Produkte.

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© André Braun

Von Tina Soltysiak

Roßwein. Rutschen ist Leons und Farrells Welt. Dafür sind die beiden Döbelner extra mit ihrer Oma Christine Falk ins Freibad Wolfsbad gekommen. „Hier ist es nicht so voll. In Döbeln muss man immer anstehen, um zu rutschen“, sagt der 13-jährige Leon. Hier in Roßwein sei das alles entspannter. „Und das Bad ist schöner“, meint sein siebjähriger Bruder. Und weil so viel Rutschen und Rumtoben im 23 Grad warmen Wasser hungrig macht, sind die Drei froh, als um kurz vor 12 Uhr der Imbiss öffnet. Den betreibt seit dieser Saison Thomas Kretschmer. Das Angebot ist überschaubar: Pommes, Schnitzel, Wiener, Bratwurst, Currywurst, Kartoffelsalat, Eis, Kaffee sowie einige alkoholfreie Getränke. „Aber es reicht für einen kleinen Snack zwischendurch vollkommen aus“, meint Christine Falk. Das sehen Ingrid und Gerhard Motzigkeit aus Nossen genauso: „Es schmeckt. Der Preis passt. Und wem das nicht reicht, der muss sich eben von Zuhause etwas mitbringen.“

Eine junge Frau kommt in den Kiosk und erkundigt sich, ob Zigaretten verkauft werden. Die Verkäuferinnen Denise Schott und Michaela Bresemann verneinen. Badchef Jens Göhler sieht darin kein Manko: „Der Verkauf von Zigaretten erfolgt in anderen Bädern über Automaten. Aufgrund der Lage unseres Bades kommt das Aufstellen jedoch nicht infrage.“

An ihn seien noch keine Beschwerden über den neuen Imbissbetreiber herangetragen worden. „Wir sind ebenfalls zufrieden. Es gibt Kernöffnungszeiten von 12 bis 18 Uhr. Aber wenn an schönen Tagen eher viel Betrieb ist und es vonseiten der Gäste Bedarf gibt, rufen wir an und dann ist schnell ein Mitarbeiter vor Ort und macht den Imbiss auf“, so Göhler. Ihm – und auch der Stadtverwaltung von Roßwein – sei es wichtig, dass der Essensbetrieb an jedem Tag gewährleistet ist. „Wenn es natürlich kein schöner Tag ist, und nur fünf Gäste im Bad sind, dann bleibt der Imbiss zu. Da muss man schon wirtschaftlich denken“, meint Verkäuferin Denise Schott. Andererseits würden sie an sonnigen Tagen bei Bedarf auch noch nach 18 Uhr Essen und Getränke anbieten.

Die Sonne hat am Mittwoch zahlreiche Gäste ins Freibad Wolfstal gelockt. Klar, dass sich um die Mittagszeit eine Schlange am Imbiss bildet. Doch die Bedienung geht hintereinanderweg.

Mit der Zahl der Besucher ist Badchef Göhler eher mittelmäßig zufrieden. „Der Juni lief wirklich gut, da haben wir unsere Zielvorgabe erwirtschaftet“, sagt er. Drei Monate ist das Freibad geöffnet. Er soll einen gewissen Betrag x, den er nicht detailliert benennen möchte, einnehmen. „Das Drittel haben wir im Juni übertroffen, dafür ist der Juli trotz der Ferien sehr schwierig. Das liegt am unbeständigen Wetter“, sagt er. Göhler hofft auf Sonne satt in den nächsten Wochen.

Dass die Pforten des Bades nun erst eine Stunde später öffnen als in den Vorjahren, würde die Besucher nicht stören. „Es waren einige Senioren, die früher kamen. Aber da wir immer eine abgetrennte Bahn haben, können sie auch bei viel Betrieb in Ruhe schwimmen“, so Jens Göhler. Die Wassertemperatur liege konstant bei mindestens 21 Grad Celsius. „Die Leute denken, dass das Wasser nach kühleren Tagen auch schnell abkühlt. Das ist aber nicht so.“ Denn auf dem Dach der Gebäude sind schwarze Gummischläuche verlegt. Durch diese fließt Wasser, das sich bei Sonnenschein aufheizt und ins Becken geleitet wird. „Am Tag können wir somit die Temperatur um bis zu drei Grad erhöhen“, erklärt der Badchef.

Derzeit ist er dabei, eine neue Pumpe zu ordern. Das tut er vorausschauend. Die bisherige läuft noch, zeigt jedoch normale Verschleißerscheinungen und muss deshalb getauscht werden.

Am Mittwoch hat sich die Hygienekontrolle im Freibad umgeschaut und auch Wasserproben genommen. Es habe keine Beanstandungen geben, so Göhler. „Dasselbe gilt für die Spielgeräte. Die sind alle vom Tüv abgenommen“, ergänzt er.