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Klein und fein

Der Weihnachtsmarkt in Leisnig wird von den Vereinen der Stadt gestaltet. Mit den Vorbereitungen wird schon im Herbst begonnen.

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© André Braun

Von Helene Krause

Leisnig. Ein grauer Himmel hängt über dem Kirchplatz in Leisnig. Eine dünne Schneeschicht bedeckt Dächer, Bäume, Straßen und Wege. Wie an jedem zweiten Adventswochenende hat auch in diesem Jahr der Leisniger Weihnachtsmarkt zum Besuch eingeladen. Mitwirkende des Marktes sind die Vereine der Stadt, wie die Stiefelwacht, die Handwerkerstraße, der Geschichts- und Heimatverein, der Kulturbund, die Peter-Apian-Oberschule und weitere. Alle machen ehrenamtlich mit.

Dietrich Simon gehört zur Handwerkerstraße. Im Rahmen des Geschichts- und Heimatvereins macht er auf Wunsch Stadt- und Nachtwächterführungen. Davon zeugt auch sein dunkler Umhang, der breitkrempige schwarze Hut und das goldene Horn auf seiner Brust. Eine Hellebarde hat er nicht dabei. „Waffen sind auf dem Markt streng verboten“, sagt er. „Sicherheit geht vor.“ Wie er schildert, wurde schon vor zwei Monaten mit den Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt begonnen. „Da wurde der Aufbau der Buden durch den Bauhof besprochen, das Absichern der Elektrizität und der Sicherheit.“

In einer Bude, in der es unter anderem Glühwein mit Jägermeister und Becherovka gibt, stehen Thomas Wehnert und Rüdiger Schulze. Sie tragen Schneemannkostüme und gehören zur Abteilung Volleyball des Leisniger SV. „Wir sind jedes Jahr dabei“, sagt Thomas Wehnert. Er verweist auf das Puppentheater nebenan, in dem soeben der Kasper auftaucht. „Im Puppentheater spielt die mittelalterliche Stadtwache Leisnig“, sagt Wehnert.

Einige Stände weiter verkaufen Regina Schreiber und ihr Mann Lothar Rosenessig, Badesalz, Häkeltiere, Socken, Mützen und andere Dinge. Schreibers gehören zum Verein Lebenszeit. Der Erlöse des Verkaufsstandes kommt dem Hospiz zugute. „Seit September basteln wir für den Weihnachtsmarkt“, sagt Regina Schreiber. Sie hofft, dass Geld für das Hospiz hereinkommt. Eine Spendendose steht am Stand bereit.

Ein Händler, der seit vier Jahren auf dem Leisniger Weihnachtsmarkt präsent ist, ist Ralph Rubscheid von der gleichnamigen Manufaktur. Er kommt aus Gersdorf und verkauft unter anderem Blütenpollen, Hustenbonbons und Creme. „Wir Händler sind gern hier“, sagt er. „Der Markt ist gut organisiert, klein aber fein.“

Gleich mit drei Ständen ist die Peter-Apian-Oberschule auf dem Markt präsent. Wie Lehrer Michael Willig sagt, gibt es an einem Stand eine Tombola, am anderen werden Waffeln, Glühwein und Plätzchen verkauft. Am dritten gibt es Spiele, Puzzle, Spielzeugautos, Bücher und andere Dinge zu kaufen. „Schon Ende Oktober gehen bei uns die Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt los“, sagt er. „Die Muttis backen Plätzchen. Die Schüler verpacken sie und bringen Sachen für den Weihnachtsmarkt mit.“

Doch außer den Verkaufsständen gibt es auf dem Markt auch, ein buntes Programm mit Musik, Gesang und Tanz zu erleben. Das wird unter anderem von Schülern der Musikschule gestaltet. Die Kindertagesstätte „Sonnenschein“ zeigt ein Bühnenprogramm. Die Schüler der Sigismund-Reschke-Grundschule bieten ein Weihnachtsmusical. Beim Kinder-Zumba können nicht nur die Kleinen mitmachen, und es muss ein Märchenrätsel gelöst werden. Außerdem treten verschiedene Musikgruppen auf. Und der Weihnachtsmann begrüßt täglich 16 Uhr die Kinder. Außer dem Weihnachtsmarkt am Kirchplatz werden auch die Burg Mildenstein und das Stadtgut in das Weihnachtsmarktgeschehen einbezogen. So gibt es auf der Burg ein kurfürstliches Festbankett für Geist und Magen. Im Stadtgut lädt die Hutzenstube Kinder zum Basteln und Backen ein und Klöpplerinnen zeigen ihr Können.