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Klamottenfrage gehört in die Schule

Im Stadtrat verlas Andrea Kreisz eine Erklärung zu jüngsten Berichten über die Kuperbergschule.

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Großenhain. Schulleiterin Manuela Fuchs hat nicht im Stadtrat auf Fragen zum Streit um das Verbot bestimmter Kleidungsmarken in der Kupferbergschule geantwortet. Das muss sie auch nicht, denn die Stadt ist nur zuständig für Schulgebäude. Die Zuständigkeit zu Belangen der Lehrerschaft obliegt der Bildungsagentur. Stattdessen verlas Stadträtin Andrea Kreisz (SPD) eine Erklärung, in der die lokale und regionale Berichterstattung der SZ dazu als Lüge und Halbwahrheit bezeichnet wurde.

Die SZ hatte einen Vorfall an der Schule aufgegriffen, in dem Schüler nach mehrfachen Gesprächen mit Verweis auf das Hausrecht angedroht wurde, die Schulleitung werde sie zum Umziehen nach Hause schicken, falls sie noch einmal mit einem Thor-Steinar-Pullover auftauchten. Die Schule darf das, allerdings nur, wenn es dafür einen Beschluss der Schulkonferenz gibt. Die werde man jetzt aufgrund der SZ-Artikel einberufen und eine Diskussion über die Schulordnung führen. Die Schulkonferenz besteht aus Lehrern, Schülern und Eltern.

Andrea Kreisz beendete ihren Vortrag mit den Worten, sie sei seit 1992 an dieser Schule, fühle sich dort wohl und in ihren Überzeugungen dem Erbe von Lessing und Goethe verpflichtet. „Und ich weiß nicht, was daran falsch ist?“, so Kreisz. „Dann picken sie sich nicht die Rosinen heraus und sagen sie auch, dass sie sich vorher als Pionierleiterin in Bauda dem Erbe von Marx und Engels verpflichtet gefühlt haben“, erregte sich daraufhin Stadtrat Kai-Uwe Schwokowski (Alternative Liste). „Also sich Karl Marx verpflichtet zu fühlen, ist ja nicht das Schlechteste“, setzte Stadtrat Carsten Heine ( Alternative Liste) noch eins drauf, was für einen Lacher sorgte. Eine ernsthafte Debatte zu Klamottenverboten blieb aus – OB Sven Mißbach wollte sie auch nicht im Stadtrat. (ulb)