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Kita und Hort unter einem Dach

Wiesa soll bis August 2019 eine Komplexeinrichtung für die Kinderbetreuung erhalten. An der Stelle eines Dreiseithofes.

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© Grafik: Rathaus

Von Frank Oehl

Kamenz. Am 20. Januar dieses Jahres hatte die SZ auf dieser Seite die erste Planung für den Bau des neuen Hortes im Ortsteil Wiesa vorgestellt. Auf eine Visualisierung verzichteten wir. Das war richtig, denn die längere Debatte mit Planer, künftigen Nutzern und dem Ortschaftsrat hat dazu geführt, dass nun ein völlig anderes Konzept vorliegt. In dieser Woche haben sowohl der Verwaltungsausschuss als auch der Bau- und Stadtentwicklungsausschuss dem Stadtrat den neugefassten „Grundsatzbeschluss“ zum „Neubau einer komplexen Kindereinrichtung in Wiesa“ empfohlen. Er soll in öffentlicher Sitzung am 14. Juni ab 17 Uhr im Ratssaal behandelt werden.

Eines wenigstens bleibt unverändert: Die neue Einrichtung wird am Standort der Bischofswerdaer Straße 41 realisiert. Der ortsteilprägende Dreiseithof gegenüber der Grundschule wird abgerissen, dafür entsteht ein nagelneues Haus. Ursprünglich wollte der Architekt einstöckig bauen lassen und dabei die Struktur des Dreiseithofes auf modernere Art nachempfinden. Das fand kein Wohlwollen – vor allem im Ort selbst. Nun wurde nicht nur eine Dachlösung projektiert, sondern auch das dreiteilige Ensemble fallen gelassen. Die „komplexe Kindereinrichtung“ besteht aus einem kompakten, zweigeschossigen Baukörper, was zunächst die Baukosten verringere, wie es jetzt im Ausschuss hieß. Gleichwohl ist der Gesamtumfang der Maßnahme gewachsen. Für knapp 3,9 Millionen Euro werden nun verbindlich Hort und Kita gemeinsam untergebracht, dies war in der bisherigen Variante nur als Option hinterlegt. Außerdem wächst die Maximalbelegung, was auch der Bedarfsplanung in der Stadt mit Blick auf die erfreuliche Daimleransiedlung entgegen kommt. Die Rede ist jetzt von 100 Hort-, 46 Kindergarten- und 24 Kinderkrippenplätzen. Durch den Komplex werde weniger Baufläche in Anspruch genommen, was den Freiraum vor der Einrichtung für Sport und Spiel im Grünen erweitert. Außerdem könne die Bauzeit gestrafft werden, weil beide jetzigen Einrichtungen – der Hort in der Nähe der Kreuzung zur Staatsstraße 100, die Kita am Hasenberg – bis zur Fertigstellung des neuen Hauses am alten Standort verbleiben können und es keinen Anbau bei laufendem Hortbetrieb geben muss.

Ausschreibung Ende des Jahres

Der Neubau soll teilgefördert werden. Zum einen über das sogenannte „Investitionskraftstärkungsgesetz“, zum anderen über die Kita-Bau-Fachförderung. Anträge wurden gestellt, eine Teilbewilligung liegt bereits vor. Der Eigenanteil der Stadt wird aber dennoch zwei Millionen Euro betragen. Wie OB Roland Dantz sagte, sei das Komplexvorhaben seiner Erinnerung nach das größte im Kita- und Hortbereich bisher in der Stadt. Nach dem Abriss des Dreiseithofes im Oktober, könnte im November das Ausschreibungsverfahren starten. Falls noch im Januar nächsten Jahres die Aufträge ausgelöst werden, soll der Neubau im März beginnen und im August 2019 beendet sein. Dann könnten beide Einrichtungen gleichzeitig umziehen.