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Kita Sonnenschein wehrt sich

Die Einrichtung verliert Kinder. Schuld daran sollen Gerüchte sein. Dagegen wird nun etwas unternommen.

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© Symbolfoto/Egbert Kamprath

Von Doreen Hotzan

Leisnig. Die Gerüchteküche in Leisnig muss endlich verstummen, sagt Winnie Griesbach. „Es wird erzählt, dass unsere Krippe voll ist und wir keine Plätze mehr freihaben. Das stimmt so nicht“, sagt sie. Winnie Griesbach leitet die Kindertagesstätte „Sonnenschein“ des Sozialverbandes VdK Sachsen in Leisnig seit April 2014.

Tatsächlich sei es so, dass die Einrichtung gern noch Kinder aufnehmen würde. „Die Zahlen sind rückläufig. Wir haben vor allem im Krippenbereich noch freie Kapazitäten“, erläutert die Kita-Leiterin. Momentan besuchen 43 Sprösslinge aus Leisnig und den umliegenden Orten die Einrichtung. Sie ärgert sich auch über die Behauptung, dass die Kita „Sonnenschein“ angeblich nur bis 14 Uhr geöffnet hat. Auch das ist nur ein Gerücht, das nicht der Wahrheit entspricht. „Wir haben täglich von 6 bis 16.30 Uhr auf und das für zwölf Monate. Bei uns gibt es maximal nur drei Schließtage im Jahr“, erläutert Winnie Griesbach.

Viele ziehen weg

Warum die Zahlen rückläufig sind, kann die Kita-Leiterin nur mutmaßen. Sicherlich hängt das zum einen mit den Gerüchten zusammen, die im Umlauf sind. „Es ziehen aber auch viele Eltern weg und nehmen ihre Kinder deshalb aus der Einrichtung. Die fehlen uns dann wiederum“, sagt sie. Viele würden die Kita „Sonnenschein“ aber auch gar nicht richtig kennen. Und die Mütter und Väter, deren Sprösslinge bereits die Einrichtung besuchen, bemängeln ebenfalls Abläufe in der Einrichtung. „Viele haben Angst, dass den Kindern etwas passiert, weil bei uns alle zusammen im Garten spielen – vom Krippenkind bis zum Schulkind“, so Winnie Griesbach. Sie fordern einen eigenen Bereich für die Jüngsten. „Darüber denken wir gerade nach, das umzusetzen“, sagt Erzieherin Verena Hanisch, die seit 23 Jahren in der Einrichtung arbeitet. Und auch sonst tut Winnie Griesbach gemeinsam mit ihren vier Kollegen alles, um sich gegen die Gerüchte zu wehren und interessierten Eltern die Gelegenheit zu geben, die Einrichtung besser kennenzulernen. Seit September haben sie an einer Idee gefeilt und diese umgesetzt. Herausgekommen ist ein Flyer, der die Einrichtung kurz und bündig vorstellt.

Respektvolles Miteinander

Viel Wert wird in der Kita „Sonnenschein“ auf ein respektvolles Miteinander gelegt. „Wenn wir beispielsweise spazieren gehen, dann alle Kinder zusammen“, so Winnie Griesbach. Das könne nur gut für den Nachwuchs sein. Auf dem Flyer können die Eltern zudem nachlesen, wie lange die Eingewöhnungszeiten in der Regel sind oder welche Angebote es gibt. Auch die Gesamtanzahl der Plätze, die Öffnungszeiten und die Schließzeiten sind darauf vermerkt. „Seit Oktober ist der Flyer im Umlauf. Wir haben den überwiegend Eltern mitgegeben, damit diese ihn verteilen können. Es gibt ihn beim Bäcker, bei Ärzten, im Krankenhaus“, zählt die Kita-Leiterin nur einige Beispiele auf. Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen der Einrichtung zu werfen, gibt es bereits am 9. Dezember. Dann lädt die Kita zu einer besonderen Weihnachtsfeier ein. Diese soll ab 9 Uhr im Freien stattfinden. Es wird gegrillt und auch der Weihnachtsmann schaut vorbei, kündigt Winnie Griesbach an.

Darüber hinaus hat sich die Kita „Sonnenschein“ auch für das nächste Jahr viel vorgenommen. So soll es für die Eltern Informationsabende geben, bei denen diverse Referenten sprechen werden. „Ich denke da an Logopäden, Kinderärzte, Ergotherapeuten oder an das Deutsche Rote Kreuz, die einen Erste-Hilfe-Kurs für Kinder anbieten“, so die Kita-Leiterin. Außerdem strebt die Einrichtung eine Zusammenarbeit mit dem ambulanten Pflegedienst „Die Landschwestern“ an. Geplant sind kleinere Auftritte im Seniorenklub oder im Pflegeheim.