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Kita Samenkorn ist fast am Ziel

Für die Umbauplanung fehlten 20 000 Euro. Spender haben in kürzester Zeit den Großteil aufgebracht. Der Endspurt läuft.

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© nikolaischmidt.de

Von Ingo Kramer

Görlitz. 20 000 Euro! Die Evangelische Bank war zuerst sehr skeptisch, als ausgerechnet die kleine Kita Samenkorn in Görlitz die erste Einrichtung im ganzen Land sein wollte, die den Spenden-Höchstbetrag, den die Bank in ihren Aktionen setzt, ausschöpfen wollte. „Aber wir haben keine andere Wahl“, erklärte Ende August Ulrich Warnatsch, der Vorsitzende des Trägervereins Jugendhaus Wartburg, der das Haus in der Johannes-Wüsten-Straße in Erbbaupacht nutzt – und die schlauchförmig angeordnete Kita im Parterre an die Evangelische Innenstadtgemeinde vermietet hat.

20 000 Euro fehlten, um die Planung für den dringend notwendigen Umbau der Kita bezahlen zu können. Anderthalb Monate später sieht die Welt schon ganz anders aus: 18 685 Euro sind bei der Spendenaktion im Internet schon zusammengekommen – gegeben von 95 Unterstützern.

Im Schnitt sind es also fast 200 Euro pro Person. Allerdings dürfte das sehr schwanken. Es kann auch mal jemand 1 000 Euro geben und ein anderer nur zehn. Christian Hüther, Geschäftsführer der Evangelischen Stadtjugendarbeit Görlitz (esta e.V.) ist über die Resonanz sehr glücklich. „Klar haben wir gehofft, dass wir genug Menschen aktivieren, die wiederum andere Leute aktivieren“, sagt er. Davon ausgehen, dass es klappt, konnte aber niemand. „Jetzt haben einerseits viele Menschen gespendet und andererseits ist es ein hoher Betrag pro Person“, sagt er: „Das ist ein schönes Signal, das uns Motivation und Schwung gibt.“

Viele Spender kennt er, ehemalige Kindergartenkinder sind darunter, die Eltern von Kindern, aber beispielsweise auch Leute vom Partnerverein im baden-württembergischen Wilferdingen. Nun ist Christian Hüther zuversichtlich, dass es gelingt, auch noch die restlichen 1 315 Euro zu sammeln. Dafür bleiben noch 33 Tage Zeit. Mit Sekt anstoßen wollen Warnatsch, Hüther und ihre Mitstreiter aber nicht, wenn es geschafft ist: „Stattdessen soll es ein Dankeschön für die Unterstützer geben.“ In welcher Form, ist derzeit noch nicht klar.

Anschließend wartet viel Arbeit: Bis Ende des Jahres muss der Bauantrag für den brandschutzgerechten Umbau eingereicht werden. Der eigentliche Bau ist – vorbehaltlich aller Genehmigungen – für 2019 geplant. Er soll über Fördermittel finanziert werden. Dafür laufen schon erste Vorgespräche. Das Wichtigste aber war jetzt erst einmal das Geld für die Planung. Und das ist nun fast vollständig zusammen.

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