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Kita-Kinder pflanzen Winterlinde

Seeligstädter interessieren schon die Jüngsten für den Naturschutz. Die sagen Danke. Auf eine ganz nette Weise.

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© Steffen Unger

Seeligstadt. Welches Kind im Kindergartenalter hat schon einen Baum gepflanzt? In Seeligstadt würden bei dieser Frage zig Hände hoch gehen. Sie alle waren mit dabei, als jetzt im Eis-Stadion eine rund drei Meter hohe Winterlinde in den Boden kam. Und die Kinder kommen wieder. „Sie werden den Baum pflegen, werden ihn gießen. Und sie werden sehen, wie er wächst“, sagt Ricarda Creutz, die Leiterin der Kindertagesstätte Großharthau/Seeligstadt in Trägerschaft der Volkssolidarität.

Bereits im Jahr 2014 hatte die Kita „Gänseblümchen“ im Ort an den Natur- und Heimatverein den Wunsch herangetragen, einen Baum zu pflanzen. Gedacht ist er als Dankeschön an den Ort für die Unterstützung, die Dorfbewohner der Tagesstätte zukommen lassen. Eine öffentliche Fläche zu finden, auf der der Baum gepflanzt werden kann, war nicht leicht. Denn in Seeligstadt wird die Hauptstraße gebaut. Schließlich stellte der Sportverein einen Platz im Eis-Stadion bereit. Für Martin Fauck, ein um die Heimatpflege und den Naturschutz engagierter Seeligstädter, ist das ein sehr guter Standort. „Wenn die Kinder im Winter mit ihren Eltern zum Schlittschuhlaufen kommen, sehen sie den Baum“, sagt er.

Dass die Linde gepflanzt werden konnte, ist vielen zu ver danken. Die Mitglieder der Ortsgruppe der Volkssolidarität spendeten 100 Euro für den Kauf des Baumes. Die Leutersdorfer Baumschule mit ihrem Betrieb in Goldbach gab darauf Rabatt. Werner Frömmel, Mitglied im Natur- und Heimatverein und für den Baumschutz besonders engagiert, gab fachliche Hilfe beim Pflanzen. Nun steht er da, der Lindenbaum, und viele in Seeligstadt hoffen, dass er genau so stattlich wird, wie die über 200 Jahre alte Linde auf dem Friedhof.

Zu der geht Martin Fauck mit den Kita-Kindern jedes Jahr. Die Kleinen erfahren dort viel über den Baum und dessen Bewohner: Hornissen und Fledermäuse. Und seit 2007 messen die Kindergartenkinder jedes Jahr den Stammumfang. Der wuchs in den vergangenen zehn Jahren von 4,62 Meter auf 5,37 Meter. Für dieses Jahr steht die Messung noch aus. „Das werden wir im Herbst tun“, sagt Martin Fauck. Die Kinder werden wieder begeistert sein. (SZ/ir)