Merken

Kita-Essen wird fast überall teurer

Die Versorger geben die Kosten des Mindestlohns an die Eltern weiter. Nur vier Kitas kündigen deswegen ihrem Caterer.

Teilen
Folgen
© Symbolfoto: dpa

Von Tobias Winzer

Dresdens Eltern müssen sich im kommenden Jahr auf zum Teil deutlich höhere Preise für das Kita-Mittagessen einstellen. Wie aus einer Auflistung der Stadtverwaltung hervorgeht, verlangen die Caterer ab 1. Januar bis zu 15 Prozent mehr. Als Grund für Preissteigerungen sei von den Essensanbietern vor allem der Mindestlohn genannt worden, heißt es aus dem Büro von Sozialbürgermeister Martin Seidel (parteilos). „Darüber hinaus wurden Erhöhungen auch mit steigenden Preisen für Lebensmittel und Energie begründet.“ Das Essengeld fließt jedoch nicht in die Kassen des Rathauses. Die Elternvertreter der Kitas legen die Verträge jeweils mit den Caterern fest.

Demnach schlägt der Anbieter Sodexo, der in Dresden 30 Einrichtungen beliefert, zwischen fünf und elf Prozent auf die Essenpreise drauf. In der Kita Struppener Straße kostet es beispielsweise ab Januar 2,68 Euro statt 2,56 Euro. In der Wilder-Mann-Straße müssen die Eltern 2,85 Euro statt 2,55 Euro zahlen. Der Anbieter RWS verlangt in der Rietschelstraße künftig 3,37 Euro fürs Mittagessen und damit 15 Prozent mehr als bisher. In anderen RWS-Kitas steigen die Preise aber lediglich um drei Prozent. Der Großanbieter Apetito schlägt in den meisten der vertraglich gebundenen 15 Kitas 39 Cent auf die bisherigen Kosten von 3,01 Euro pro Mittagessen auf.

Auch Schulen betroffen

Nicht alle Kitas sind von Preissteigerungen betroffen. Die Anbieter Laola, Pipapo, Grünes Wunder und Grünschnabel verzichten trotz der höheren Kosten durch den Mindestlohn darauf.

Nach Angaben der Stadt wurden die Eltern bereits im Juli über die Preiserhöhungen informiert. „Die Mehrheit der Elternvertreter entschied sich dafür, die Preisanpassungen anzuerkennen“, heißt es. Lediglich vier Kitas hätten das Kündigungsrecht genutzt und ließen die Essenversorgung zum Januar neu ausschreiben. In den Einrichtungen in der Forststraße, in der Fabricestraße, Eschdorfer Straße und der Dieselstraße wird das Mittagessen ab Januar von einem neuen Anbieter geliefert.

Auch die meisten Schulen werden von Preissteigerungen betroffen sein. Grund dafür ist ebenso die Einführung des Mindestlohnes ab Januar. Daher werden die Preise schon zum Jahreswechsel und nicht erst zum neuen Schuljahr erhöht. Welche Schulen genau betroffen sind, konnte die Stadtverwaltung am Montag nicht sagen.