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Kita-Anbau reicht schon wieder nicht

Thiendorf muss in Sacka für die nächsten fünf Jahre einen Containeranbau stellen.

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© SZ-Archiv/Klaus-Dieter Brühl

Von Birgit Ulbricht

Thiendorf. Die aufgemalten Störche auf der Straße lassen es ahnen. In Sacka werden viele Kinder geboren. Nicht nur das. In den letzten Jahren sind auch viele junge Familien hier hergezogen, haben Höfe übernommen oder neu gebaut. Ergebnis: Das höchste Einwohnerplus aller Ortsteile von Thiendorf. Vor zwei Jahren hat die Gemeinde Thiendorf die Sackaer Kindereinrichtung erst saniert und erweitert – nun muss sie noch einmal einen Modulbau anbringen lassen, landläufig und fälschlich oft Container genannt, damit die Hortkinder überhaupt noch unterkommen und die 16 Krippenplätze wieder komplett vergeben werden können. Denn auch dort gibt es natürlich seit Längerem eine Warteliste.

In 14 Tagen wollen sich die Gemeinderäte deshalb zu einer Sitzung außer der Reihe treffen, denn die Sache duldet nun mal keinen Aufschub. Am 13. August stehen 40 Hortkinder vor der Tür. Zwar ist ein Hortplatz gesetzlich nicht einforderbar, aber die Gemeinde ist bei Rückkehrern und Neuzuzüglern nicht umsonst beliebt. Sie setzt auf eine gute Kinderbetreuung, unterstützt die Sportvereine, versucht, eine moderne Infrastruktur vorzuhalten. Doch nun muss sie beides: Dem Kinderboom Herr werden und sich strategisch Gedanken machen, wie die Betreuung künftig aussehen soll. Letzteres ist die schwerere Übung. Für Ortsfremde: Die Schulkinder der Altgemeinde Tauscha gehen nach Radeburg und besuchen nachmittags den Hort in Tauscha. Die Kinder der Altgemeinde Thiendorf gehen in die Ponickauer Grundschule, fahren nach dem Unterricht 50 Minuten in die Kindereinrichtung nach Sacka. Dass der Hort in den Kitas untergebracht ist, stützte bislang die Auslastung und hat schon wegen der langen Wege Sinn. Doch wie macht man es künftig? Einen zentralen Hort bauen? Die Kinder weiter aufteilen? Und auch die Frage der Mittagsversorgung muss endlich geklärt werden. Ganz entscheidend wird auch sein, wie sich die Kinderzahlen entwickeln und ob sich der gegenwärtige Babyboom einpegelt oder genauso überraschend wieder wegbricht.