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Kinderchor begeistert nicht nur St. Nikolaus

Mädchen und Jungen der Kita Baselitz treten vor Omas auf. Viel Zeit zum Üben blieb nicht. Das machte aber nichts.

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© Kristin Richter

Von Jörg Richter

Wantewitz. Der Applaus ist mehr als verdient. Rund 50 Damen der kirchlichen Frauenkreise Wantewitz und Lenz, die sich zur gemeinsamen Adventsfeier im Wantewitzer Gemeindesaal eingefunden haben, klatschen begeistert in die Hände. Ihr Beifall gilt den 28 Kita- und Hortkindern aus Baselitz. Die Vier- bis Zehnjährigen haben soeben das Weihnachtsmusical „Vor langer Zeit in Bethlehem“ präsentiert. „Wir hatten diesmal nur fünf Wochen Vorbereitungszeit“, sagt Kita-Leiterin Christina Oelmann. Aber das merkt man dem etwa halbstündigen Stück nicht an. Die Aussprache der Kinder war deutlich, was vor älteren Zuhörern schon ein Hauptkriterium sein kann.

Nicht nur die schauspielerische Leistung, sondern auch die musikalische nötigen Respekt ab. „Nicht jede Kindergartengruppe kann so schön singen“, sagt die Lenzer Pfarrerin Sarah Zehme anerkennend. Alle Lieder wurden live gesungen. Egal als Solo oder im Chor. Nur die Musik wurde von CD eingespielt.

Wie Kita-Leiterin Christina Oelmann verrät, liegt das Geheimnis des Erfolgs auch den beiden Erzieherinnen Bianca Schulze, die die Hortkinder betreut, und Petra Ruscher, die die Vorschulgruppe in ihrer Obhut hat. Beide haben das Geschick, Kindern das deutliche und laute Singen beizubringen. Gerade bei Kindergartenkindern, die noch nicht lesen können, ist das gar nicht so leicht, weiß Petra Ruscher. „Da muss man die Lieder immer und immer wieder üben. Aber Kinder merken sich die Texte ohnehin leichter als Erwachsene.“

Die meisten Mädchen und Jungen, die das Weihnachtsmusical auf die Beine gestellt haben, gehören dem Kinderchor der Baselitzer Kita „Regenbogen“ an. Er ist erst im September gegründet worden und war eigentlich längst überfällig. Immerhin ist es nicht das erste Musical, dass in der Baselitzer Kindereinrichtung etwas eingespielt wurde. „Bei uns wird viel gesungen“, sagt Kita-Leiterin Christina Oelmann. Das liegt auch am Personal. Vier der insgesamt 14 Erzieherinnen, sie eingeschlossen, singen in ihrer Freizeit im Wantewitzer Kirchenchor. Eine christliche Prägung ist unverkennbar. Doch aufgezwungen wird sie den Kindern nicht. Alle Eltern hätten vorher zugestimmt, dass ihre Schützlinge beim Weihnachtsmusical mitmachen dürfen. Berührungsängste zu der biblischen Legende von der Geburt Jesu mit Hirten und Engeln gebe es nicht. „Warum auch?“, sagt Pfarrer Sebastian Zehme in die Runde. „Ohne diese über 2000 Jahre alten Geschichte von der Heiligen Nacht würden wir heute kein Weihnachten feiern.“ Und zu den Kindern gewandt spricht er: „Wie schön, dass ihr auch daran mitwirkt, dass sie nicht vergessen wird.“

Bereits zweimal sind sie mit dem Weihnachtsmusical bei Rentnerweihnachtsfeiern aufgetreten. Einmal in Kmehlen und einmal in Strießen. Wantewitz war Auftritt Nummer drei. Ein Vierter soll in der kommenden Woche folgen. Er ist für den 21. Dezember geplant. Dann sind die Eltern eingeladen. Als Dankeschön.