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Kinder werden zu Baumeistern

Beim Adventsbasteln entsteht ein Pfefferkuchenhaus. Die nächsten süßen Überraschungen werden schon vorbereitet.

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© André Braun

Von Helene Krause

Meinsberg. Beim Bau des Pfefferkuchenhauses fungiert der Zuckerguss als Leim. Beim Adventsbasteln im Feuerwehrgerätehaus in Meinsberg erklärt Bäckermeister Ralf Ulrich den Mädchen und Jungen, wie die Teile zusammengefügt werden. 15 Kinder basteln mit und verzieren ihre Häuser anschließend mit Gummibärchen, Zuckerplättchen und anderen Zutaten.

Ullrich betreibt in Dresden eine Schaubäckerei. Den Zuckerguss, die Pfefferkuchenplatten und alles weitere Zubehör hat er mitgebracht. Seine Frau Michaela ist ebenfalls dabei. „Da können meine Kinder Larissa und Nina auch mit basteln“, meint Ullrich.

Anke Kossack aus Meinsberg organisiert mit Cordula Teichert seit vielen Jahren das Kinderbasteln. „Früher waren meine eigenen Kinder dabei“, erzählt sie. „Jetzt machen wir mit den Nachfolgenden weiter.“ Zu denen gehören die Kinder von Cornelia John aus Töpeln und Katja Miet aus Wendishain, die miteinander befreundet sind und gemeinsam den Kindergarten in Wendishain besuchen. Luise, die Enkelin von Gisela und Wolfgang Wollschläger aus Meinsberg war bereits im vergangenen Jahr vom Adventsbasteln begeistert. Deshalb ist sie wiedergekommen.

Die Mitglieder des Dorfklubs hatten sich in diesem Jahr während eines Ausflugs nach Dresden Ralf Ullrichs Schaubäckerei angesehen. „Dabei kam uns die Idee zum Adventsbasteln“, erzählt Ulrike Wobs-Reichenbach vom Dorfklub. Den gibt es seit 1999. Damals fanden sich zwölf Leute zusammen, um das Dorfleben zu aktivieren. „Es gab früher Kinderfeste, Kegel- und Tanzveranstaltungen im Gasthof“, erzählt Ulrike Wobs-Reichenbach. „Irgendwann kam das alles zum Erliegen. Die Leute im Dorf trafen sich nicht mehr.“ Damit gab es auch keinen Austausch untereinander. Heute hat der Dorfklub 33 Mitglieder, davon 20 aktive.

„Wenn Feste anstehen, hat jeder seine Aufgabe“, sagt Worbs-Reichenbach. Neben dem Adventsbasteln, das es schon seit mehr als zehn Jahren gibt, organisiert der Klub unter anderem auch das Meinsberg Open Air, Seniorenveranstaltungen und Heimatfeste. Unterstützung erhalten die Klubmitglieder vom Ortschaftsrat und der Stadt Waldheim. Sorgen bereitet ihnen nicht nur die Frage der Finanzierung der Veranstaltungen, sondern auch die Bürokratie. „Anträge stellen, Formulare ausfüllen, das kostet alles Zeit“, meint Ulrike Wobs-Reichenbach.

Für den 2. Dezember ist in Meinsberg noch eine Lesung mit Sylvia Eggert geplant. Wie bereits 2015 wird es wieder den lebenden Adventskalender geben. Bei dem hat jeden Tag eine Familie ein Fenster ihres Hauses besonders geschmückt. Die Kinder, die es entdecken, bekommen eine Süßigkeit oder eine andere Überraschung.