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Kieswerk baut Brücke über B 169

Die ard-Baustoffwerke wollen in Zeithain auf weiteren 15 Hektar abbauen. Auch ein anderes Unternehmen erweitert sich.

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© Foto/Montage: Sebastian Schultz

Von Antje Steglich und Dörthe Gromes

Zeithain. In Zeithain wird künftig mehr Kies abgebaut: Das Unternehmen ard-Baustoffwerke hat angekündigt, 2018 mit der Erschließung eines neuen Feldes zu beginnen. „Zeithain II“ wird knapp 15 Hektar groß sein und soll nur wenige Meter vom jetzigen Abbaufeld entstehen – auf der gegenüberliegen Seite der B 169, sagte ard-Geschäftsführer René Lange gegenüber der Sächsischen Zeitung. In den nächsten Monaten sind als Vorbereitung für den Ausbau noch archäologische Untersuchungen geplant, die Genehmigung für das Vorhaben liege aber bereits vor.

© Grafik/SZ

Die Erweiterung des Kiessandtagebaus Zeithain wurde tatsächlich schon 2005 planfestgestellt, bestätigte Martin Herrmann vom Sächsischen Oberbergamt. Die Genehmigung gelte 28,5 Jahre, also bis Anfang des Jahres 2033.

Der Planfeststellungsbeschluss beinhalte demnach die Gewinnung von Kiesen und Kiessanden im Trocken- und im Nassschnitt auf einer Fläche von 13,1 Hektar im bereits genutzten Abbaufeld 1 und von 14,1 Hektar im geplanten Abbaufeld 2. Nach Beendigung des Abbaus müssen die Flächen zudem in Form von zwei Gewässern wieder nutzbar gemacht werden, heißt es.

Die Genehmigung beinhaltet darüber hinaus das Betreiben der bereits vorhandenen Aufbereitungsanlage am Abbaufeld 1 sowie die Errichtung und den Betrieb einer sogenannten Landbandtrasse über die Bundesstraße B 169, erklärt Martin Herrmann. Künftig soll also eine Art überdimensionales Förderband über die Bundesstraße führen, das den Rohstoff aus dem neuen Abbaufeld zur Aufbereitungsanlage transportiert.

Die Belange des Straßen- und Schienenverkehrs wurden im Genehmigungsverfahren zwar berücksichtigt, der werde durch das Vorhaben jedoch nicht beeinträchtigt, heißt es vom Oberbergamt. Deshalb wurde bereits mit dem Planfeststellungsbeschluss eine Straßensondernutzungserlaubnis erteilt. Die Zufahrt zum Abbaufeld 2 solle künftig über die S 88 aus Richtung Glaubitz führen.

Neben ard plant auch das zweite Kieswerk in der Gemeinde Zeithain, seine Abbaufläche zu vergrößern. Die Holcim Deutschland AG hat die Genehmigung für das Areal zwischen Gohliser Straße, Bahnhof Röderau und Am See sogar schon 1999 erhalten, sie ist bis zum Jahr 2044 gültig. Bereits 2013 fanden Bohrungen zum Erkunden der Vorkommen statt, derzeit laufen die Planungen und Abstimmungen. In drei, vier Jahren geht es los, kündigte Holcim-Geschäftsführer Thomas Steglich an. Auch er plant, die neu gewonnenen Rohstoffe mit einem Förderband über die Straße in die jetzige Aufbereitungsanlage zu transportieren.