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Keuern wird für zwei Wochen abgehängt

Wegen der Bauarbeiten am Bahnübergang gibt es Verkehrseinschränkungen. Auch die Fußgänger müssen lange Umwege in Kauf nehmen.

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© Dietmar Thomas

Von Jens Hoyer

Döbeln. Obwohl viele damit gerechnet haben, waren manche Keuerner dann doch ziemlich überrascht: Seit Montag geht es nur noch in eine Richtung in den Döbelner Ortsteil. Grund sind die Arbeiten zum Ausbau des Bahnüberganges der Strecke Riesa-Chemnitz. Dass der Bahnübergang nur in Richtung Keuern zu befahren ist, bald sogar ganz gesperrt wird, das haben die meisten Bewohner am Sonnabend beim Bäcker erfahren. Aber nicht von der Bahn, die für die Sperrungen beantragt hat.

Bäckermeister Michael Hampel hatte eine Information von der Stadtverwaltung bekommen. Auch der Keuerner Matthias Grocke hatte sie beim Brötchenholen entdeckt. „Ich habe mir das Schreiben gleich ablichten lassen und an meine Nachbarn verteilt. Wir müssen damit leben“, erzählt er. Die Keuerner kommen zwar über den Bahnübergang in den Ort rein, müssen aber über Masten und Technitz wieder herausfahren. Wenn der Übergang zwei Wochen lang gesperrt ist, muss der Umweg in beiden Richtungen in Kauf genommen werden.

Bäckermeister Hampel rechnet in der Zeit der Sperrungen mit Umsatzeinbußen. Von der Stadt bekommt er aber Unterstützung. „Ich will in der Zeit der Vollsperrung einen der Verkaufsstände der Stadt auf dem Parkplatz der Gartengruppe aufbauen“, sagte er.

Diese Woche geht es in die Blücherstraße noch in Einbahnrichtung, in der kommenden und übernächsten Woche ist der Bahnübergang dann voll gesperrt. Vier Tage lang, vom 13. bis 16. Mai, ist der Übergang auch für Fußgänger dicht. Deren „Umleitung“ erfolgt ziemlich umständlich über den Fußweg durch die Gartenanlagen Sonnenland und Masten. Am Bahnübergang Harthaer Straße soll eine Bushaltestelle zum Ein- und Aussteigen eingerichtet werden, so Thomas Mettcher. Letzteres war anders angekündigt und noch einmal geändert worden. Der aktuelle Stand der Sperrungen kann auch auf der Internetseite des Stadt unter „Aktuelles“ und „Verkehrsbehinderungen“ abgerufen werden.

Die Verkehrsbehinderungen werden in Keuern noch bis 20. Juni dauern. Schon vor einigen Wochen war mit den Arbeiten begonnen worden. Entlang der Bahnstrecke Riesa-Chemnitz waren etliche Kleingärten für den Bau einer neuen 450 Meter langen Straße in Richtung Masten eingeebnet worden. Sie ist nötig, weil später der Bahnübergang Harthaer Straße ersatzlos entfällt. Über Jahrzehnte war die alte B 175 über ihn verlaufen. Mit dem Bau der Ortsumgehung ist die Straße städtisch geworden, eine Modernisierung des alten Bahnübergangs wird aus Kostengründen nicht vorgenommen.

Der Anteil der Stadt an dem Vorhaben beträgt rund 450 000 Euro. Aufgrund der ab diesem Jahr großzügigeren Förderung von Infrastrukturmaßnahmen bekommt die Stadt einen einhundertprozentigen Zuschuss vom Land. Nur die neue Straßenbeleuchtung für 35 000 Euro muss die Stadt selbst bezahlen.