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Keine ruhige Kugel

Vor 20 Jahren ist die erste Bowlingbahn in Zittau eröffnet worden. Man kann dort aber nicht nur Pins umwerfen.

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© Rafael Sampedro

Von Elke Schmidt

Die erste Bowlinganlage in Zittau ist mehr oder weniger dem Zufall zu verdanken. Als Marko Böhm 1994 das Grundstück an der Rathenaustraße kaufte, wusste er zunächst nicht so genau, wofür er es verwenden könnte. Aber es gab dort bereits einen kleinen Kiosk. Dessen Betreiber spielte damals schon Bowling und konnte sich gut vorstellen, dass dieser Sport auch in Zittau Anhänger finden könnte.

Gesagt, getan. Ganz so einfach war das jedoch nicht, denn ehe die ersten Kugeln rollen konnten, war viel Arbeit nötig. Das Haus musste komplett umgebaut werden. Der bereits vorhandene Anbau war nicht lang genug und ein richtiges Obergeschoss gab es auch nicht. Dazu kam, dass der Vorbesitzer etliche schrottreife Autos hinterlassen hatte, welche erst einmal entsorgt werden mussten. Mit vielen Bekannten und Freunden nahm Familie Böhm den Umbau in Angriff, verlängerte den Anbau und baute die obere Etage komplett um. „Ich weiß gar nicht, wie wir das geschafft haben“, sagt der Besitzer heute. Er ist sicher, dass es ohne die vielen Helfer nicht gegangen wäre. Für deren monatelangen Einsatz ist er heute noch dankbar. Dank der Mithilfe war Familie Böhm ein dreiviertel Jahr später fertig und eröffneten die „Bowling - Bar“ am 6. November.

Heute laden in der unteren Etage vier Bahnen zum Bowling ein. Ein Stockwerk darüber kann auch Billard oder Darts gespielt werden. Zudem bietet das Haus Platz für bis zu 60 Leute, der zum Beispiel für Geburtstags- oder Betriebsfeiern gemietet werden kann.

Doch hauptsächlich geht es dort um das Bowling. Kurz nach der Eröffnung stellte Marko Böhm fest, dass er noch viel lernen musste, wenn er diesen Sport beherrschen wollte. Den gab es zwar auch schon zu DDR-Zeiten, aber er war im Gegensatz zum Kegeln nicht allzu weit verbreitet. Dem ist das Bowling zwar ähnlich, aber es gibt einige wesentliche Unterschiede.

Das Spiel wurde 1837 erfunden, um ein Kegelverbot in Connecticut zu umgehen. Das Verbot bezog sich jedoch explizit auf das Spiel auf Lattenbahnen mit neun Kegeln. Ein paar findige Bürger fügten also einfach einen zehnten Kegel hinzu, stellten diese im Dreieck statt im Viereck auf, nannten sie „Pins“ und das neue Spiel „Bowling“ und umgingen so das Verbot. Auch haben die Kugeln Löcher, in die drei Finger einer Hand gesteckt werden.

Um seine Technik zu verbessern, musste Marko Böhm bis nach Bautzen fahren, wo die nächste Anlage zu finden war. Schließlich wollte er das Gelernte auch weitergeben und wurde Bowlingtrainer. Denn wirklich gute Ergebnisse kann man nur erreichen, wenn die Technik stimmt, sagt er. In den letzten 20 Jahren hat er vielen Spielern aus Zittau und Umgebung das Bowling beigebracht. Wer es ebenfalls lernen will, kann das auch heute noch im Bowlingclub „Pin(k) Panther“.

Festwoche Bowling-Bar, Rathenaustraße 15. Am 31. Oktober Halloween-Bowling mit Lampionumzug, ab 1. November täglich ein anderes Turnier, Anmeldung bis 31. Oktober, Infos auf www.bowlingbarzittau.com