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Keine Ruhe bei Dynamo Dresden

Dynamo kommt auch nach der Winterpause nicht auf Touren. Der Auftritt in Kaiserslautern zeigte keinen Fortschritt, gewalttätige „Fans“ machten ihrem Ärger Luft.

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© dpa

Von Tina Hofmann, dpa

Dresden. Die Luft im Abstiegskampf wird immer dünner und als wäre das nicht schon genug, hat die SG Dynamo Dresden schon wieder mit Fanausschreitungen zu kämpfen. Sportlich hält die Talfahrt des Teams von Trainer Peter Pacult auch nach der 0:3-Niederlage in Kaiserslautern an. Seit sieben Spielen ist der Fußball-Zweitligist sieglos und tritt mit 17 Punkten auf der Stelle im Klassement. „Wir müssen endlich die Fehler abstellen und ein Tor schießen“, weiß Winterneuzugang Tobias Kempe.

Er kann aber im so wichtigen Heimspiel am kommenden Sonntag gegen den SV Sandhausen nicht mitwirken, da er die fünfte Gelbe Karte in Kaiserslautern sah. Zwar spielte die Mannschaft in den ersten 20 Minuten nicht schlecht, doch kassieren die Dresdner ein Gegentor, dann gehen die Köpfe nach unten. Mit nur 19 geschossenen Treffern haben die Sachsen eine katastrophale Offensivausbeute. Auch weil der Club seit dem vergangenen Sommer nicht in der Lage war, einen Ersatz für den abgewanderten Stürmer Zlatko Dedic (zurück zum VfL Bochum) zu finden. Die Ausleihe von Petar Sliskovic wurde schnell wieder beendet (FSV Mainz), Neuzugang Dmitri Chelbossolow stand weder gegen Duisburg noch in Kaiserslautern im Kader.

Zudem muss man feststellen, dass das Team auch nach der Winterpause keine wirkliche Einheit geworden ist, sich auf dem Feld in schwierigen Situationen nicht hilft. Das kritisierte Coach Pacult schon vor der Partie. „Es ist mir zu wenig Kommunikation auf dem Feld“, erklärte der Österreicher.

Neu-Kapitän Mickael Poté, der als Lebensversicherung der Dresdner gilt, seit dem 28. Oktober 2012 aber nicht mehr getroffen hat, bleibt nach außen vorerst noch ruhig. „Wir müssen die Köpfe oben behalten. In den ersten 20 Minuten haben wir gesehen, dass und wie es gehen kann“, sagt der 28-Jährige.

Wenn es sportlich nicht läuft, kommt auch noch Unruhe von außen in den Club. Gewaltbereite Fans sorgten in Kaiserslautern wieder für Ärger. „Zeichen von Stärke wollte Dynamo Dresden auf dem Platz zeigen. Doch schon unmittelbar vor Anpfiff haben sich halbstarke Wirrköpfe mit einer Pyroshow und anschließend leider auch anderen Gewalttaten als Angstbeißer auf dem Betzenberg geoutet. Wie soll da unsere Mannschaft mutig auftreten?“, fragte Dynamo-Geschäftsführer Christian Müller und bemerkte: „Wir arbeiten an einer Berufungsbegründung im Sportgerichtsverfahren und sind Drittletzter in der Tabelle. Wer in einer solchen Lage der SGD Rückenwind und Unterstützung geben möchte, verhält sich völlig anders als zahlreiche Leute im Gästeblock in Kaiserslautern. Diese Typen machen den Fußball und das Ansehen unseres Vereins kaputt. Sie dürfen nicht Fans von Dynamo Dresden genannt werden.“

Müller versprach, der Lauterer Polizei jegliche Hilfe zukommen zu lassen, um die Gewalttäter ausfindig zu machen und sie zu bestrafen. Als Verantwortlicher schäme ich mich für den Auftritt einiger Leute im Gästeblock“, betonte Müller. (dpa)