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Keine Oberschule in Taubenheim

Gemeinderat will Aufnahme in Schulnetzplanung des Kreises – Widerstand des Landes erwartet.

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© SZ-Archiv/Claudia Hübschmann

Von Udo Lemke

Klipphausen. „Die Gemeinde Klipphausen möchte in ihrem Territorium eine Oberschule neu installieren, nachdem in der Vergangenheit aufgrund von niedrigen Schülerzahlen drei Mittelschulen geschlossen wurden.“ So steht es in der Beschlussvorlage, über die der Gemeinderat am Dienstagabend zu befinden hatte. Um es vorweg zu nehmen: Alle Räte hoben die Hand beim Beschlussvorschlag: „Der Gemeinderat Klipphausen beschließt, einen Antrag zur Aufnahme einer Oberschule in Klipphausen in die Schulnetzplanung des Landkreises Meißen zu stellen.“

Fast kann man dieses Votum als trotzig bezeichnen. Denn, zwar habe der Landkreis die Unterstützung für das Vorhaben avisiert, erklärte Bürgermeister Gerold Mann (parteilos) vor den Räten in der Gemeindeverwaltung Klipphausen. Allerdings sei vom Kultusministerium keinerlei Unterstützung zu erwarten. Im Gegenteil, von dort werde mit Widerstand gerechnet. Allerdings müsse als erster Schritt der Antrag beim Kreis auf Aufnahme in die Schulnetzplanung erfolgen, damit sich das Ministerium dazu äußern kann.

Waren bislang zwei mögliche Standorte für die neue Oberschule im Gespräch, so ist inzwischen nur noch einer geblieben. Der Standort in Taubenheim fällt weg. Dort sollten die große, seit 2004 leer stehende Zick-Möbelhalle und angrenzende Gebäude – insgesamt acht Hektar Fläche – weggerissen und die neue Oberschule, eine Zweifeld-Turnhalle und ein Sportplatz entstehen. Dazu wird es nun nicht kommen, denn die Bedingungen, die die Zick-Nachfolger gestellt haben, seien „unakzeptabel“ gewesen, so Bürgermeister Mann.

Damit bleibt der zweite mögliche Schulstandort in Ullendorf. „Wir brauchen einen Schulort, wo die Buslinien vorbei gehen.“ Das ist in Ullendorf gegeben. Gerold Mann kündigte an, dass die Entscheidung über den Standort für die neue Oberschule in der Gemeinderatssitzung im Oktober fallen werde. „Wir müssen ja mal eine Entscheidung treffen.“ Davon, dass das Ansinnen, eine Oberschule aufzubauen, richtig ist, gehen die Gemeinderäte nach wie vor aus: „Für die Einrichtung einer staatlichen Oberschule sind die Prognosen für die Schülerzahlen in den nächsten 15 Jahren von großer Bedeutung. Die aktuellen Geburtenzahlen mit Stand vom 30. Juni dieses Jahres in den drei Grundschulbezirken Klipphausen, Naustadt und Burkhardswalde sprechen für eine öffentliche Oberschule im Gemeindegebiet.“ So steht es in der Beschlussvorlage.

Natürlich besteht die Gemeinde auf staatlicher Hilfe. Sollte diese jedoch verweigert werden, wird Klipphausen die Oberschule selbst bauen.