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Kein Wirtschaftsgebäude im Wald

Die Firma Reclay Forest wollte auf dem Hahnenberg in Radibor bauen. Nun ist dieser Ort erst einmal vom Tisch. Ein anderer wird diskutiert.

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© Uwe Soeder

Von Kerstin Fiedler

Radibor. Zustimmendes Kopfnicken im Gemeinderat Radibor. Bürgermeister Vinzenz Baberschke informierte, dass die Firma Reclay Forest den Bauantrag für ein Büro- und Wirtschaftsgebäude mitten im Wald des Hahnenbergs zurückgezogen hat. Bereits im September gab es darum heiße Diskussionen im Gemeinderat. Letztlich lehnten die Räte das Vorhaben ab.

Die Firma Reclay Forest besitzt auf dem Hahnenberg eine Fläche von über 700 Hektar. Es handelt sich nach Aussage der Firma um eine der größten zusammenhängenden Waldflächen in der Oberlausitz. Das Betriebskonzept sieht eine „ordnungsgemäße, nachhaltige und naturgemäße, für viele Jahre gesicherte Bewirtschaftung vor“. Vor allem soll die derzeit noch vorherrschende Nadelholz-Monokultur in den nächsten zehn Jahren mit Mischbaumarten verringert werden. Um besser arbeiten zu können, wollte die Firma dieses Gebäude bauen.

Doch die Fläche liegt im Außenbereich. Und manches Argument der Gemeinderäte ist nicht von der Hand zu weisen. Vinzenz Baberschke sagte jedoch, dass alle angesprochenen Fragen bei Bearbeitung des Bauantrags im Landratsamt erst einmal beantwortet werden müssten.

Nun also der Rückzieher. Hintergrund ist, dass das Kreisforstamt der Firma eine andere Fläche zur Bebauung vorgeschlagen hat. Diese liegt von Luppedubrau kommend in Richtung Soldatengrab. „Dort gibt es bereits eine Bebauung von ehemals Wochenendgrundstücken, die mittlerweile schon zum ständigen Wohnsitz geworden sind. Auch hier, so Baberschke, liegt die Fläche im Außenbereich.

„Aber ich denke, wenn der Vorschlag schon vom Kreis selbst kommt, dass es dann mit dem Bauen eigentlich keine Probleme mehr gibt“, sagt Vinzenz Baberschke. Wenn die Firma sich dafür entscheidet, dort zu bauen, wird es erneut einen Bauantrag geben, der zunächst im Gemeinderat beschlossen wird. Baberschke hofft, dass dann auch die vernünftigen Argumente zählen. Er ist froh, dass er mit dem Eigentümer ein „vernünftiges Verhältnis“ pflegen kann.