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Kein Geld für Schloss Wechselburg

Der Kreis kann sich seinen Anteil an der Sanierung nicht leisten. So verfällt der Barockbau weiter.

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Von Peggy Zill

Wieder keine guten Nachrichten für das Wechselburger Schloss: Drei Millionen Euro sollte der Landkreis zur Sanierung beisteuern. Das ist zu viel, wie Landrat Volker Uhlig (CDU) nun erklärte. „Wir werden nicht die Kraft haben, diese Summe abzudecken, egal ob wir auf einmal zahlen oder in Raten.“ Bisher war der Plan, dass der Kreis eine Million Euro beisteuert.

Insgesamt wird das Wiederherrichten des Schlosses 13 bis 14 Millionen Euro kosten. Nach Gesprächen mit dem Bistum Meißen, dem Kloster Ettal, dem Freistaat, verschiedenen Ministerien und dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement wurde vor einigen Monaten ein Pool der Finanzierungsmöglichkeiten gebildet. Ergebnis: Die Lücke von drei Millionen Euro soll der Landkreis schließen. „Das ist finanziell nicht verantwortbar“, so der Landrat. Auch sei der Kreis nicht in der Lage, die volle Verantwortung in einer Sanierungsgesellschaft zu tragen. „Wir brauchen da Partner.“ Laut Uhlig erarbeitet ein Anwalt im Auftrag des Kreises eine Willenserklärung aus. Auf dem Papier soll festgehalten werden, wer sich mit welcher Summe einbringen wird. Erst dann kann entschieden werden, wie es mit dem Schloss weitergeht.

Die Zeit drängt. Denn das Gebäude verfällt von Jahr zu Jahr. Der echte Hausschwamm ist schon in den Fußboden gekrochen. Auch die Dachentwässerung ist kaputt oder gar nicht mehr vorhanden. So kann Wasser ungehindert eindringen.

Werner Sieber, der vom Landkreis beauftragt wurde, für die Sanierung des Schlosses Geldgeber und spätere Betreiber zu finden, erklärte vor einiger Zeit, dass es denkbar wäre, das Schloss später zu verpachten. Denn Pächter zu finden sei einfacher, als Geldgeber aufzutreiben.

In den 1950er und 1960er Jahren war im Schloss eine TBC-Heilstätte für Kinder, dann ein Kinderkrankenhaus und nach der Wende bis 2005 ein Fachkrankenhaus für Kinder- und Jugendneuropsychiatrie untergebracht. Der 14,5 Hektar große Schlosspark wurde für einen symbolischen Euro an die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt verkauft. Damit spart der Kreis die Bewirtschaftungskosten.