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Kegeln als Jugend-Elixier

Doris Hähner und Klaus Demmig trainieren beim SV Motor den Kegelnachwuchs. Das hält auch sie selbst fit und gesund.

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© Kristin Richter

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Großenhain. Warum heißt es wohl: Jung bleibt, wer keine ruhige Kugel schiebt? Na weil Kegeln fit hält. Die beiden Jugend-Übungsleiter der Sektion des SV Motor Großenhain wissen das. Sie sind kegelvernarrt – und das mit weit über 70 Jahren. Klaus Demmig geht straff auf die 80 zu und ist schon 64 Jahre im Verein, der 1952 gegründet wurde. „Ich durfte damals aus gesundheitlichen Gründen nicht schwimmen oder radfahren, also bin ich zum Kegeln gegangen“, sagt der frühere Ingenieur für Textilmaschinenbau. Er weiß noch genau, wie am 13. Oktober 1956 die Kegelbahn in seinem Betrieb Textima eingeweiht wurde. 21 Jahre hat Klaus Demmig selbst aktiv Wettkämpfe gespielt.

Doris Hähner tut es heute noch in einer Spielgemeinschaft. Die 74-Jährige war Sportlehrerin an der Kupferbergschule. Sie sagt: „Kegeln ist ein Sport fürs ganze Leben“. Es verlangt viel Bewegung und macht „Riesenspaß“. Deshalb haben beide vor mehr als zehn Jahren die Übungsleitung für den Nachwuchs übernommen, zuerst Doris Hähner, dann auch Klaus Demmig. Derzeit trainieren sie jeden Freitagnachmittag zehn Jugendliche zwischen elf und 17 Jahre. Die Jung-Sportler, zum Beispiel Elisa Bruns (14), ihr Bruder Robin (17) oder Cousin Sebastian Klück (15), kegeln Wettkämpfe in der Kreisklasse. Da treten sie gegen Gröditz, Merschwitz, Riesa oder Wülknitz an. „Zum sechsten Mal haben wir den Mannschaftskreismeister errungen“, sagt Klaus Demmig stolz. Die beiden Übungsleiter fahren die Jugendlichen höchst selbst zu den Wettkämpfen.

Die Sektion Kegeln des SV Motor ist eine familiäre Truppe. Oft kegeln auch die Eltern, es gibt einen gemeinsamen Schuljahresabschluss, eine Weihnachtsfeier. Und alljährlich drei Tage Kinderferienfreizeit in einer Jugendherberge. „Disziplinschwierigkeiten kennen wir nicht, das lassen wir uns auch nicht gefallen“, schmunzelt Klaus Demmig vor sich hin. Den beiden Ehrenmitgliedern des Vereins gelingt es vielmehr, den Heranwachsenden den Spaß am Sport weiterzugeben. Weil sie zehn Kinder trainieren, bekommen die Kegler auch die städtische Förderung. „Deshalb dürfen wir nicht weniger werden, es könnten aber noch drei, vier Jugendliche dazukommen“, sagen Klaus Demmig und Doris Hähner.

Um für den Sport und den Verein zu werben, bieten die fitten Kegler an der Oberschule Kupferberg jeden Mittwoch und freitags vor dem Training ein Ganztagsangebot an. Fünf- bis Achtklässler werden dabei in die Kunst des Kegelns eingeweiht. „Man muss bei uns sauberer und stilgerechter spielen als beim Bowling“, so die Übungsleiter. Aber wer`s kann, macht auch auf der Bowlingbahn eine gute Figur. Lust und Liebe für den Sport und eine gewisse Regelmäßigkeit sollten Jugendliche mitbringen, die bei den Motor-Keglern mitmachen wollen. Elisa Bruns wünscht sich vor allem weibliche Mitspieler, denn bislang ist sie das einzige Mädchen. Auf allen vier Bahnen der Anlage am Rostiger Weg trainiert derzeit auch die 14-Jährige. Denn die Einzelkreismeisterschaften stehen an. Schon bis zu den Landesmeisterschaften kam die Sektion. Dafür werden jedes Mal 120 Wurf geübt. Also dann: Gut Holz!

Training freitags 15.30 bis 17 Uhr, Rostiger Weg 3