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Katholische Schüler können länger Fußball gucken

Schulen verändern ihre Unterrichtspläne wegen der Fußball-Weltmeisterschaft nicht. Eine Ausnahme gibt es aber.

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© dpa

Von Simone Werner

Späterer Unterrichtsbeginn zur Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien – das wird es an Dresdner Schulen kaum geben. Denn: Über eine Verschiebung der Zeiten haben viele Lehrer zwar nachgedacht. Tatsächlich wird aber überall der eigentliche Zeitplan eingehalten. Mit einer Ausnahme: Schulleiter Stefan Schäfer vom katholischen St. Benno-Gymnasium kann sich durchaus vorstellen, dass auch mal erst zur zweiten Stunde begonnen wird. „Wir haben dieses Thema im Schulgemeinderat diskutiert“, erklärt er. Demnach soll aber erst geschaut werden, wie weit es die deutsche Auswahl in dem Turnier überhaupt schafft. „Sollten dann interessante Spiele sehr spät stattfinden, könnten wir flexibel reagieren.“ Und das heißt: „Der Unterricht könnte dann durchaus erst um 8.35 Uhr und nicht bereits um 7.45 Uhr beginnen.“

Doch mit dieser entspannten Einstellung steht Fußballfan Schäfer allein da. Vor allem an Gymnasien laufen noch bis Ende Juni die Abiturprüfungen. „Und die können nicht einfach verschoben werden“, stellt Elvira Marecki, stellvertretende Schulleiterin am Romain-Rolland-Gymnasium, klar.

Ähnlich sieht die Sache am Sportgymnasium aus. „Wir haben uns zwar Gedanken über das Thema Fußball-Weltmeisterschaft gemacht, aber Verschiebungen kommen nicht infrage“, erklärt Leiterin Ulrike Becker. „Unsere Schüler sind Leistungssportler. Da stehen der eigene Sport und das Training absolut im Vordergrund.“ Aber Becker könne sich durchaus vorstellen, Klassenarbeiten auf einen anderen Termin zu legen. „Das muss ja nicht in der ersten Stunde an einem Tag nach einem Spiel sein“, so ihr Vorschlag.

Auch an den Dresdner Mittelschulen wird kein Weg an den festgelegten Unterrichtszeiten vorbeiführen – oftmals auch aus organisatorischen Gründen. So wie beispielsweise an der 46. Mittelschule in Plauen. Hier gebe es im Kollegium viele Springer, also Lehrer von anderen Schulen, die dort stundenweise unterrichten. Wie Schulleiter Jens Hünecke sagte, sei es daher unmöglich, alle Pläne für die Dauer der WM zu ändern. Und auch an der Mittelschule in Pieschen hat Leiterin Petra Bräutigam eine klare Ansage gegen spätere Unterrichtszeiten ausgegeben. Sie sagt lachend: „Das ist kein Thema für uns. Aber wir drücken der deutschen Mannschaft natürlich die Daumen.“