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Kasperiade lässt die Puppen tanzen

Das Prager Marionettentheater Spejbl und Hurvinek spielt zum 30. Jubiläum. Das Puppentheaterfest hat auch sonst wieder viel zu bieten.

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© Arvid Müller

Von Nina Schirmer

Radebeul. Der goldene Schuh nimmt fast die ganze Bühne ein. Doch wer sagt, dass eine Kulisse immer groß sein muss? Die Bretter, die die Welt bedeuten, können auch nur ein paar Zentimeter messen. Das beweist das Tischtheater von Karl Gündel. Mit der klitzekleinen Bühne ist er schon in Kurgan in Westsibirien aufgetreten. Am Sonntag kommt er zur Kasperiade nach Radebeul. Sein Kleines Salontheater Dresden zeigt dann den Märchenklassiker „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“.

Das Puppentheaterfest feiert 30. Jubiläum. Inzwischen ist die Kasperiade fast wieder an ihren Ursprungsort zurück gekehrt. Der war 1987 nämlich auf der Hauptstraße, damals Ernst-Thälmann-Straße, in Radebeul-Ost. Das Kreiskabinett für Kulturarbeit hat das Puppenspielfest ins Leben gerufen. Ab 1990 wurde die Kasperiade im Hohenhaus durch den Verein „Freunde der Puppentheatersammlung und des Hohenhauses“ ausgerichtet. Nach dem Wegzug des Museums ging es auch für die Puppenspieler 2002 an einen neuen Ort. Ab 2004 fand das Fest in Altkötzschenbroda statt und blieb dort neun Jahre lang.

Doch auch Radebeul-Ost sollte belebt werden. Zumal das Gebiet rund um den Bahnhof saniert wurde. Und West hatte ja bereits das Weinfest und den Weihnachtsmarkt. Deshalb wurde die Kasperiade 2013 wieder an ihren Ursprungsort verlegt. Der Kulturbahnhof ist nur einer der Spielstätten. Insgesamt treten am Sonntag Puppenspieler aus ganz Deutschland auf sieben Bühnen mit 28 Aufführungen auf.

Mit dabei ist in diesem Jahr Christian Bahrmann, bekannt als der beste Freund des Kikaninchens aus der gleichnamigen Kika-Sendung. „Die Kinder kennen ihn alle“, sagt Detlef Heinichen, der künstlerische Leiter der Kasperiade. Im Begegnungszentrum der Volkssolidarität erzählt Bahrmann um 10.15 Uhr und 12 Uhr, wie sich der Kasper gemeinsam mit einem Dinosaurier dem Teufel in den Weg stellte. Der Kinderstar wird danach Autogramme für seine Fans schreiben.

Der kleine Rabe Socke stibitzt unterdessen die Spielsachen seiner Freunde und Ritter Rost kämpft gemeinsam mit dem tapferen Burgfräulein Bö gegen Drachen. Das Theater con Cuore erzählt die Geschichte, wie Findus einst zu Pettersson kam und die Flunker Produktionen zeigen in „Vollpfosten“, dass Fußball nicht nur etwas für Jungen ist. Während sich im Kulturbahnhof zwei Hasen darin zu überbieten versuchen, wer den anderen wohl lieber hat, stehen in der Hasenschule eher Geschwister-Streitigkeiten auf der Tagesordnung.

Zur Einstimmung auf das Puppentheaterfest findet bereits am Vorabend, dem 17. Juni, um 20 Uhr eine Marionettengala in der Grundschule Friedrich Schiller statt. Vier der renommiertesten europäischen Marionettenensembles sind zu Gast: das Prager Marionettentheater Spejbl und Hurvinek, das Salzburger Marionettentheater sowie die singenden Marionettisten Bernd Lang vom Fantasietheater und Markus Dorner vom Dornerei-Theater präsentieren beliebte Opernausschnitte, Sketche und unterhaltsame Dialogszenen.

Am Sonntag ist dann auch außerhalb der Bühnen jede Menge los. Der Flohzirkus gastiert, und ein Familienzirkus lädt zum Bummeln über die Sidonienstraße ein. Kinder können auf einem echten Feuerwehrauto mitfahren. Neu ist ein nostalgisches Kinderkarussell oberhalb des Bahnhofsvorplatzes. Für die Veranstaltung muss die Sidonienstraße am Sonntag ab 8 Uhr zwischen Haupt- und Zinzendorfstraße gesperrt werden.

Eintritt: Erwachsene 7 Euro, Kinder bis 16 Jahre 4 Euro

Das komplette Programm und alle Veranstaltungsorte sind online unter szlink.de/Kasperiade zu finden.