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Kartellamt: Untersuchung des Lebensmittelhandels naheliegend

Der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, hat die umfangreiche Untersuchung des Lebensmitteleinzelhandels durch seine Behörde verteidigt. Mundt hält niedrige Lebensmittelpreise nicht für den Beweis eines funktionierenden Wettbewerbs

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Bonn. Der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, hat die umfangreiche Untersuchung des Lebensmitteleinzelhandels durch seine Behörde verteidigt. Nur vier Unternehmen teilten sich 85 Prozent des gesamten Lebensmittelumsatzes, ihnen stünden mehrere Tausend Lieferanten gegenüber. „Da liegt es nahe, sich dieses Wettbewerbsverhältnis einmal genauer anzusehen“, sagte Mundt der Zeitung «Die Welt» vom Samstag. Die Untersuchung des Sektors sei völlig ergebnisoffen, betonte er.

Das Kartellamt bekomme regelmäßig Beschwerden von Herstellern über die Praktiken des Handels, berichtete Mundt. „Wir wollen uns einen Überblick darüber verschaffen, ob dieser Wettbewerb zwischen Lebensmittelhändlern und Herstellern noch in allen Bereichen mit fairen Mitteln geführt wird.“ Wenn nichts dazwischenkomme, werde seine Behörde bis Ende des Jahres Ergebnisse vorlegen.

Gestartet wurde die Durchforstung des Lebensmitteleinzelhandels bereits im September 2011. Es geht dabei um die Verhältnisse in der gesamten Branche, nicht um das Verhalten einzelner Unternehmen. Mundt teilte die Auffassung nicht, dass die niedrigen Lebensmittelpreise in Deutschland bereits Ausdruck eines funktionierenden Wettbewerb seien: „Ich habe noch keine belastbare Studie gesehen, die diese. Aussagen unterstützt. Wir liegen beim Preisniveau europäisch eher im Mittelfeld“, sagte er. (dpa)