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Karpfen direkt aus dem Teich

Fischwirt Frank Herrich lässt am morgigen Sonnabend das Wasser seines Teiches ab. Dann wartet ein Festmahl auf die Besucher.

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© Archivfoto: Willem gr. Darrelmann

Wachau. Bei Familie Herrich in Wachau herrscht in dieser Woche ordentlich Trubel. Sie bereitet das traditionelle – und weit über Wachau hinaus bekannte – Abfischen am morgigen Sonnabend vor. Da werden Tische und Stühle für gut hundert Besucher aufgestellt und ein Dach gegen eventuellen Regen aufgezogen; denn derzeit meint es Wettermacher Petrus ja noch nicht wirklich gut mit den Herbstferienkindern …

Am Sonnabend findet an Herrichs Teich, an der Teichstraße gleich neben dem Gemeindeamt mitten in Wachau, der große Fischzug statt. Dann gehen kiloweise Karpfen, Schleien und Welse über die Theke. Sogar Störe sind dabei. Um 8 Uhr beginnt das Abfischen. Dabei wird in dem Gewässer einfach das Wasser abgelassen. An der tiefsten Stelle sammeln sich die Fische dann in einem Auffangbottich. Bis zu drei Stunden dauert das eigentliche Abfischen. Vom Teich kommen die Tiere dann direkt auf die Ladentheke. Angeboten werden neben den frischen Fischen auch Fischsemmeln, auch leckere Fischsuppe. Bei den Kunden sind auch Welse sehr beliebt. An dem Tag helfen sogar die Kinder und auch die Enkel. Insgesamt packen zwölf Herrichs an.

Der Preis bei den frischen Karpfen und den Schleien bleibt nach Aussagen des Fischwirtes etwa konstant. Fische unter einem Kilo Gewicht werden gleich wieder in den Teich zurückgesetzt. Sie verbringen dort den Winter. Alle Fische, die am Sonnabend nicht verkauft werden, kommen in Frischwasserbehälter. „Von dort werden sie bis in die Weihnachtszeit angeboten.“

Die Familie betreibt bereits in der dritten Generation die Teichwirtschaft in Wachau. 1932 kaufte der Großvater von Renate Herrich das Gewässer vom letzten Besitzer des Wachauer Schlosses, Gotthelf Kühne. (SZ)