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Kandidat Nummer sieben

Andreas Hase will Bautzens Oberbürgermeister werden. Der Manager rechnet sich gute Chancen aus. Für seine Heimatstadt hat er einen Traum.

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© Matthias Bulang

Von Frances Scholz

In der Stadt der Türme fühlt sich Dr. Andreas Hase wohl. Er ist in Bautzen geboren und aufgewachsen. Nun will er in seiner Heimatstadt Oberbürgermeister werden. „Das ist keine fixe Idee von mir. Den Gedanken daran trage ich schon seit einem Jahr“, sagt der 60-Jährige.

Andreas Hase bewirbt sich als unabhängiger Kandidat. Dafür braucht er Unterstützerunterschriften. Vor knapp drei Wochen meldete er seine Kandidatur bei der Stadtverwaltung an. Dass das eine relativ späte Entscheidung ist, weiß Andreas Hase. Denn am Anfang zögerte er noch etwas. „Doch dann kamen viele Leute aus wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Bereichen auf mich zu. Sie haben mich ermutigt, es zu versuchen. Zudem wollte ich mir erst mal auch ein klares Bild von den anderen Bewerbern machen“, sagt er. Bis jetzt habe er schon 70 Unterschriften bekommen. „Ich bin aber auf weitere Unterstützung der Bautzener angewiesen und hoffe, sie geben mir noch ihre Stimme.“

Erfahrungen in der freien Wirtschaft

Der studierte Physiker und promovierte Naturwissenschaftler sieht sich als gute Alternative zu den anderen Kandidaten. „Ich arbeite seit 25 Jahren in der freien Wirtschaft. Dabei habe ich viele Kenntnisse erworben, die auch ein Oberbürgermeister braucht“, sagt der Bautzener. Andreas Hase ist als Manager einer großen französischen Unternehmensgruppe tätig. „Ich bin für die Sparte Energie zuständig. Meine Aufgaben sind zum Beispiel, bestimmte Abläufe profitabler zu gestalten, neue Firmen in unseren Konzern zu integrieren und diese fit für den Wettbewerb zu machen“, zählt Andreas Hase auf.

Fit für den Wettbewerb will er als Oberbürgermeister auch seine Heimatstadt machen. „Ich bin mir nicht sicher, ob bis jetzt alle verfügbaren Mittel ausgeschöpft werden.“ Damit meint er vor allem Fördermittel. Auch beim Thema Wirtschaftsförderung sieht er dringenden Handlungsbedarf. „Die Stadt muss investorenfreundlicher werden. Man muss Unternehmen herlocken“, sagt er. Schließlich hat Bautzen viel zu bieten. „Die Lage ist gut. Wir haben eine Autobahnanbindung und liegen im Dreiländereck.“ Nur durch gezieltes Anwerben von Unternehmen können auch mehr Arbeitsplätze geschaffen werden. Deswegen sei das Thema Wirtschaft für ihn als Oberbürgermeister auch Chefsache.

Respekt vor der Verwaltungsarbeit

Doch nicht nur die Wirtschaft interessiert Andreas Hase. Er will auch die sozialen und kulturellen Bereiche in der Stadt fördern. Dabei hat er vor allem einen Traum. „Ich möchte als Oberbürgermeister wieder ein Bevölkerungswachstum in Bautzen erreichen.“ Der Stadt fehlen junge Leute, die er wieder in die Heimat zurückholen will. „Ich will für junge Familien mehr Arbeitsplätze und Bauplätze für Eigenheime schaffen“, sagt der Manager.

Seine Familie unterstützt ihn bei seinem Vorhaben. „Allerdings sagen sie mir auch immer wieder, dass es eine große Herausforderung ist.“ Denn Andreas Hase hat keinerlei Erfahrung mit der Verwaltungsarbeit. Auch politisch gesehen war der Bautzener noch nicht aktiv. „Ich bin interessiert an Kommunalpolitik. Vor der Arbeit in der Verwaltung habe ich aber großen Respekt. Trotzdem denke ich, es ist besser, etwas zu managen als zu verwalten“, sagt er. Als Oberbürgermeister will er auch mit den Bautzenern enger zusammenarbeiten. „Ein Bürgermeister ist für die Bürger da. Ich finde, die Kommunikation in der Stadt muss besser werden.“ Als Negativbeispiele nennt er das Lauencenter und den Umgang mit Flüchtlingen.

Für seinen Wahlkampf hat sich Andreas Hase deshalb ein Motto überlegt: „Für ein lebenswertes Bautzen“. Und das will er als Oberhaupt der Stadt auch durchsetzen. „Ein Oberbürgermeister muss wissen, wo der Hase langläuft. Ich denke, dass ich dafür gut geeignet bin“, sagt er.