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Kalt, kälter, Sachsen-Kälte

Das Dresdner Familienunternehmen rüstet seit 25 Jahren von der Klinik bis zur Chipfabrik alles mit Kühltechnik aus.

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© Sven Ellger

Von Bettina Klemm

Drei Jahre lang durfte sich der Seniorchef Wilfried Neumann vom Handwerksbetrieb Sachsen-Kälte über seinen Ruhestand und Zeit mit seinen drei Enkelkindern freuen. „Doch jetzt haben meine Söhne bei Mama Heidi angefragt, ob ich nicht für ein Jahr wieder arbeiten könne“, sagt der 70-Jährige. Er übernimmt die Bauleitung für die Erweiterung der Firma.

Das hatte er schon vor gut fünf Jahren getan, als das Unternehmen an die Marie-Curie-Straße zog. „Wie damals auch, wollen wir überwiegend mit sächsischen Firmen arbeiten“, kündigt er an. Im Juni 2016 soll der Neubau fertig sein. Die Entwürfe stammen von dem Dresdner Büro Ipro-Consult. Reichlich 1,5 Millionen Euro sind dafür eingeplant. Zunächst wird ein Drittel der Fläche fremdvermietet. „So soll das für die nächsten zehn, 15 Jahre reichen“, sagt Geschäftsführer Tilo Neumann.

Bei hochsommerlichen Temperaturen hatte die Sachsen-Kälte gestern zu ihrem 25-jährigen Firmenjubiläum eingeladen. Die 160 Gäste aus Wirtschaft und Politik erlebten dabei auch den symbolischen Spatenstich für den Neubau mit. Ein besseres Wetter hätte sich die Firma Sachsen-Kälte kaum wünschen können, um zu demonstrieren, wie wichtig ihre Klima- und Kältetechnik ist.

„Kalt, kälter, Sachsen-Kälte“ ist auch ein Slogan aus der neuen Firmenbroschüre. Zum 25. Geburtstag hat das Unternehmen auch seine Homepage neu gestaltet. Für die Mitarbeiter gibt es auch eine kleine Firmenchronik. Ende 1989 hatte Wilfried Neumann, der damals Technischer Direktor im VEB Kühlanlagenbau Dresden war, den Neustart geplant. Mit Jörg Hoheit und Claus Schieschke fand er ehrgeizige Mitstreiter. Der 55-jährige Hoheit ist heute noch Geschäftsführer. Zur Firmengründung am 1. Juli 1990 waren es insgesamt sechs Mitarbeiter. Der damalige Firmensitz in der Leipziger Straße musste erst entrümpelt werden. Rückblickend sei die Firmengründung eine Superentscheidung gewesen, so der Senior. Er habe es für die Söhne gemacht. Tilo und René sind seit 2011 neben Jörg Hoheit auch die Gesellschafter der Sachsen-Kälte.

Kälte wird nahezu überall gebraucht. „Wir arbeiten vor Ort in Dresden und in ganz Europa mit Komponenten der renommiertesten Hersteller“, erklärt Tilo Neumann. So hat das Dresdner Unternehmen Unikliniken, Chipfabriken, Ikea-Möbelhäuser, den Zoo in Leipzig und unzählige Gaststätten und Hotels ausgestattet. Neubauprojekte in der Halbleiter-, Laser-, Medizin- und Biotechnik machen etwa die Hälfte des Umsatzes aus. Zunehmend übernimmt die Sachsen-Kälte auch europaweit Service- und Wartungsaufgaben. „Für Hersteller beispielsweise aus den USA, Japan und Korea sichern wir auch den Garantieservice ab“, erklärt Geschäftsführer Jörg Hoheit. Zum Angebot gehört auch die Betreuung einzelner Geräte bei vielen kleinen Unternehmen. Energieeffizienz spiele gerade in der Kältetechnik eine wichtige Rolle. So tüfteln Mitarbeiter des Unternehmens auch an optimalen Lösungen für ihre Kunden. Der kühle Kopf ist dabei immer die beste Voraussetzung.

www.sachsen-kaelte.de